SPD fordert Einbau von Abbiege-Assistenten

Städtische Lkw sollen mit dem System ausgerüstet werden, um Radfahrer vor Unfällen zu schützen.

Foto: SPD

Neuss. Jeder zehnte tödliche Unfall im Straßenverkehr zum Schaden eines Radfahrers passiert laut ADFC beim Abbiegen. Die Polizei tut schon einiges, um Radfahrer mit Aktionen wie „Achtung, toter Winkel“, für diese Gefahr zu sensibilisieren. Doch die SPD will, dass auch die Stadt und ihre Tochtergesellschaften mehr tun für die Sicherheit der Radfahrer. In einem Antrag, der den Hauptausschuss in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien beschäftigen soll, fordert sie den Einbau von eigenständig abbremsenden Abbiege-Assistenen in kommunale Lastwagen.

Zudem fordert die Fraktion eine Überprüfung aller Kreuzung in der Stadt und die Klärung der Frage, wo Zusatzampeln für Radfahrer sinnvoll sind. Unterstützt wird der Vorstoß durch den Neusser ADFC, für den Heribert Adamsky betont: „So lange zu warten, bis auf internationaler Ebene eine Lösung für mehr Sicherheit beim Abbiegen von Lastwagen vereinbart wird, ist keine Hilfe.“ Daher wäre es gut, wenn Neuss als „fahrradfreundliche Stadt“ mit gutem Beispiel vorangeht.

Angeregt zu dieser Offensive wurde die SPD durch mehrere tödliche Abbiegeunfälle in jüngster Zeit. Ihrer Ansicht nach können diese verhindert werden. „Technische Sicherungssysteme, die Unfälle auf Grund des toten Winkels beim Abbiegen verhindern, sind mittlerweile serienreif“, sagt der Fraktionsvorsitzende Arno Jansen. Bei Neufahrzeugen würden sie aber frühestens 2022 zur Pflicht. Ein „Mehr an Sicherheit“ könnte auch geschaffen werden, wenn an Kreuzungen die Haltelinien für alle Autos zurückverlegt werden. Radfahrer sind so besser sichtbar. Geprüft werden soll auch die Einführung von Ampeln, die Radlern einige Sekunden früher Grün geben. -nau