Stadt Dormagen sucht Frauen und Männer für die Großtagespflege

An fünf Stellen im Stadtgebiet gibt es das Angebot bereits. Doch es soll ausgebaut werden. Dazu sucht die Stadt auch noch eine Wohnung.

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Dormagen. An fünf Stellen im Dormagener Stadtgebiet gibt es sie bereits, doch das Angebot der Großtagespflegeplätze soll ausgebaut werden. Aktuell werden für eine sechste Einrichtung mit bis zu neun Kindern eine geeignete Wohnung und mindestens zwei Tagesmütter gesucht, teilt Stadtsprecher Harald Schlimgen mit.

„Ich arbeite jetzt seit rund 30 Jahren bei der Stadt Dormagen und habe es in dieser ganzen Zeit noch nie erlebt, dass wir nicht ausreichend Kindertagesstättenplätze anbieten konnten. Aber zurzeit ist es wirklich eng“, berichtet Martina Hermann-Biert, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Schule, Soziales und Wohnen. Hermann-Biert betont, dass dies keineswegs an unzureichender Planung liege. Vielmehr hätten sich das Anmeldeverhalten und die Einstellung zahlreicher Eltern deutlich verändert. Die Kinder würden im Schnitt erheblich früher als in der Vergangenheit in einer Betreuung untergebracht. Zudem seien die Gruppen kleiner geworden, was ja auch erwünscht sei.

Zwar plant die Stadt, die Kindertagesstätten auszubauen. Doch das braucht natürlich Zeit. Deutlich schneller kann eine Großtagespflege an den Start gehen. Künftig ist dabei auch der gemeinnützige Jugendhilfeträger Dormagener Sozialdienst (DoS) mit im Boot, für den das Thema Großtagespflege noch Neuland ist, wie DoS-Prokuristin Helene Rosellen bestätigt. Zu den Rahmenbedingungen hat sie aber bereits klare Vorstellungen.

„Es wäre schön, wenn wir eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Küche auf der ,Schiene’ Dormagen-Mitte und Rheinfeld bekämen. In dem Bereich ist der Bedarf an Betreuungsplätzen aktuell besonders hoch“, sagt Rosellen. Für die Wohnung reichten 60 bis 70 Quadratmeter Fläche aus. Rosellen kann sich im Übrigen vorstellen, dass der DoS nicht nur eine, sondern sogar zwei neue Großtagespflegestellen ins Leben ruft.

Die Tagesmütter, die von weiteren Kräften unterstützt werden sollen, müssen eine 180 Stunden umfassende Qualifizierung mit anschließender Prüfung erfolgreich absolviert haben, um das nötige Zertifikat für ihre Tätigkeit zu bekommen, erklärt Hermann-Biert. Die Fachbereichsleiterin macht darauf aufmerksam, dass die Beschäftigung als Tagesmutter — Tagesväter sind genauso willkommen — auch finanziell durchaus interessant sein könne: „Das ist viel mehr als bloß ein Obolus.“ Und: Die Kosten für die Qualifizierung könnten bis zum vollständigen Betrag erstattet werden.

Hermann-Biert und Rosellen machen deutlich, dass die Betreuungskräfte durchaus etwas älter sein könnten, gerade wenn sie bereits eigene Kinder großgezogen hätten. Interessenten können sich — genau wie Wohnungsanbieter — unter der Telefonnummer 02133/ 257-357 melden.