Die Arkaden werden aufgehübscht

Es soll mehr Sitzbänke geben, die Beleuchtung kommt auf den Prüfstand. Die genauen Pläne werden in Kürze vorgestellt.

Foto: Lothar Berns

Kaarst. Die Forderung nach öffentlichen Toiletten in der Kaarster Innenstadt kam zur rechten Zeit. Sie fiel mitten hinein in die Überlegungen des Arkaden-Eigentümers „Rathaus Arkaden Kaarst GmbH & Co. KG“, das mehr als 20 Jahre alte Einkaufscenter einer Auffrischung zu unterziehen. Eine Innenarchitektin hat sich schon Gedanken gemacht. Sie soll ihre Pläne Ende Januar/Mitte Februar vorlegen, sagt Reinhard Fleurkens, Vorstand des Eigentümers, der seinen Sitz in Wachtendonk hat und zu einer Stiftung des Bofrost-Gründers Josef Boqoui gehört.

Auch Fleurkens selbst habe sich bereits mehrfach in den Arkaden umgesehen und festgestellt, dass vor allem die Aufenthaltsqualität verbessert werden könne. „Die wenigen Sitzbänke dort waren immer besetzt“, sagt er, „da kann sicher noch mehr geschehen“. Die Beschaffenheit des Bodens, die Beleuchtung, Sitzbänke — alles kommt auf den Prüfstand. Und auch über Events werde nachgedacht, teilt Fleurkens mit — um die Arkaden auch dann attraktiv zu machen, wenn die Geschäfte geschlossen sind. So gebe es schon das Angebot, einen speziellen Trödel für Frauen anzubieten. „Von jemandem, der damit schon viel Erfahrung gemacht hat“, betont Fleurkens.

Fest steht schon jetzt, dass der Parkplatz komplett saniert wird. „Da müssen wir sogar bis auf den Rohbeton gehen“, sagt Fleurkens. Insgesamt werden für die Maßnahmen Kosten von mehr als einer Million Euro entstehen.

Für Heinz Wirnsberger, der selbst 20 Jahre lang ein Jeans-Geschäft in den Arkaden hatte und Vorsitzender der Werbegemeinschaft ist, sind das gute Nachrichten. Grundsätzlich findet er es gut, wenn die Arkaden nach „so vielen Jahren mal eine Veränderung erleben“. Wenn er sich was wünschen dürfte, dann vor allem dieses: „Mehr Farbe, denn der Architekt, der die Arkaden erbaut hat, wollte ja nur Beton und Blech.“ Und mehr Licht, ganz besonders im Eingangsbereich, steht auch auf Wirnsbergers Liste.

Wobei er schon sehr glücklich darüber ist, dass zwei langjährige Baustellen bereits geschlossen seien. „Wir haben nicht nur vorn eine selbstöffnenden Tür, sondern auch am hinteren Eingang“, führt Wirnsberger aus. Damit seien die Arkaden barrierefrei: „Wir warten nur auf das Signet der Stadt.“

Dass am Boden gearbeitet werden müsste, ist für Wirnsberger weniger wichtig. „Der ist noch ganz in Ordnung“, sagt er. Und im Moment könne er sich nicht vorstellen, „wo noch Platz für neue öffentliche Toiletten wäre“. Und er frage sich auch: „Wie wird die Reinigung der Toiletten geregelt?“ Die Werbegemeinschaft ist bislang für die Reinigung des Centers zuständig, hat dafür eine Reinigungskraft verpflichtet, die jeden Tag kommt.

Auch die Dekorationen der Arkaden macht die Gemeinschaft respektive Wirnsberger in eigener Regie — zur Weihnachtszeit sieht es festlich aus, im Frühjahr ziehen wieder die Pflanzen ein.

Auch die Mieter tun etwas: So hält es Wirnsberger für „total wichtig“, dass etwa die Gastronomie viel in eine Renovierung gesteckt habe.

Zwar haben die Rathaus-Arkaden immer mal wieder einen Leerstand zu vermelden, aber dem jüngsten sei gerade die Nachricht von einer Vermietung gefolgt, sagt Wirnsberger. Ansonsten halten die Geschäfte den Arkaden die Treue. Ob die Parfümerie Becker, der Frisör oder das PaperlaPup — sie seien von Beginn an in den Arkaden mit seinen insgesamt 30 Geschäften und Lokalen.