Stadtrat: Streit um Sanierung des Herz-Jesu-Heims
Grüne wollen Aufträge der Stadt überprüfen lassen, CDU und FDP lehnen ab.
Neuss. Hochemotional verlief Freitag die Diskussion über einen Antrag der Grünen im Stadtrat: Die Fraktion wollte geprüft sehen, wer für Fehlplanungen in dem Pflegeheim Herz-Jesu verantwortlich sei, warum nach Auftragsvergaben bei der Sanierung zahlreiche Nachaufträge erteilt wurden, die zum Teil die Höhe der eigentlichen Auftragssummen erreicht hätten.
Die Vorgänge liegen Jahre zurück. Etwa 4,3 Millionen Euro wurden in das Pflegeheim, damals städtischer Eigenbetrieb, investiert. 2011 wurde es dem Lukaskrankenhaus übertragen — in einem gutem Zustand mit Ausnahme der Heizung , wie es hieß. Das Lukas als neuer Eigentümer investiert nun allerdings wieder in Sanierungen.
Grünen-Fraktionschef Michael Klinkicht, Mitglied des Lukas-Verwaltungsrates, hatte bei der Stadt Akteneinsicht beantragt und machte dabei, wie er Freitag erklärte, „fahrlässiges Handeln, Fehlplanungen und mangelhaftes Arbeiten“ für die Zeit der städtischen Investitionen aus.
Bösartig seien die Vorwürfe, reine Show, dem Wahlkampf geschuldet — das entgegneten CDU und FDP. Thomas Nickel (CDU), Verwaltungsratsvorsitzender des Lukas, zeigte sich besorgt, dem guten Ruf des Heims werde geschadet. Scheinheilig fand das wiederum Klinkicht, habe er den doch nie bestritten. Für einen bösen Vergleich entschuldigte er sich kurz darauf, entspannter wurde die Diskussion allerdings nicht.
Fahrlässig stelle sich die CDU der Aufklärung entgegen, sagte Dieter Zander (Grüne). Es half nichts: Der Antrag wurde von CDU und FDP abgewiesen.