Stadtsportverband: Reizthema Schlüsselgewalt
Der Stadtsportverband bemängelt die Kommunikation mit der Stadtverwaltung.
Neuss. Bei der Jahreshauptversammlung des Neusser Stadtsportverbandes war die Übernahme der Schlüsselgewalt auf Sportplätzen und in Hallen durch Vereine ab 17 Uhr und an Wochenenden eines der Top-Themen.
Zu Spekulationen führte die Ankündigung, dass die Überstundenregelung der Platzwarte und Sportanlagenarbeiter wegen der Umsetzung der EU-Arbeitsrichtlinie gekündigt wird.
Vorsitzender Wilhelm Fuchs wies darauf hin, dass viele Fragen in diesem Zusammenhang mit jedem Verein ausgehandelt und vertraglich festgelegt werden müssten.
„Die Rigorosität, mit der die Gespräche seitens der Stadt mit den Vereinen geführt werden, überrascht uns allerdings“, bemerkte er. Für die zweite Gesprächsrunde wünsche er sich eine praxisorientierte, statt einer formaljuristischen Sprache.
Fuchs zeigte Verständnis für die Sicht der Vereine, verwies aber auch auf Nachbarstädte, wo die Vereine seit Jahren die Verantwortung für Bezirkssportanlagen tragen: „Wir müssen der Realität ins Auge sehen. Die schwierige Haushaltslage der Kommunen wird anhalten und dazu führen, dass die kostenfreie Rundumversorgung auf den 16 Bezirkssportanlagen der Vergangenheit angehört.“
Die Folgen des offenen Ganztags an Schulen beschäftigte die Mitglieder ebenso. Die Veränderung führe zu höherem Eigenbedarf der Schulen und somit zu der Reduzierung der Hallenzeiten für Vereine, betonte Fuchs. Er stellte fest: Es sei den Vereinen nicht gelungen, sich mit ihren Sportangeboten in den offenen Ganztag einzubinden.
Als großen Erfolg verbuchte Fuchs das Nachwuchs-Förderkonzept, das von den Stadtwerken und dem SSV Neuss sowie einem Arbeitskreis Neusser Fußballvereine gestartet wurde.
Im Rahmen dieses Konzeptes trainiert Wolfgang Maes während der Ganztagsbetreuung bereits 130 Kinder. Der Erfolg sei auch in Vereinen sichtbar. Fuchs: „Nach kurzer Zeit haben sich schon 15 Kinder Neusser Fußballvereinen angeschlossen.“