Streit um Beleuchtung des Eustachiusplatzes
Nachdem viele Bodenstrahler gestohlen wurden, will die Verwaltung auch die anderen Lampen demontieren. Der Bauausschuss ist strikt dagegen und will die Beleuchtung sogar erweitern.
Kaarst. „Im Dunkeln ist gut munkeln“, lautet eine alte Volksweisheit. Im hinteren Teil des Eustachiusplatzes war es offenbar einigen Zeitgenossen nachts zu hell: Sie demontierten dort zehn Bodenstrahler. Die Verwaltung schlug jetzt im Bauausschuss vor, auf jeglichen Ersatz zu verzichten. Das lehnten die Ausschussmitglieder ab — sie möchten die Beleuchtung sogar noch erweitern. Die CDU legte einen entsprechenden Antrag vor, der allgemein auf Zustimmung stieß. Jetzt soll in zwei Schritten vorgegangen werden: Zunächst geht es darum, die entwendeten Bodenstrahler durch normale Straßenlaternen zu ersetzen, wenn auch nicht eins zu eins.
Es ist schon ärgerlich: Um für Dunkelheit zu sorgen, hatten Unbekannte in der Vergangenheit die Bodenstrahler bereits mit Farbe besprüht. Die Demontage erfolgte als radikaler Schritt sehr fachmännisch. Und dabei hatte die Verwaltung alle 19 Bodenstrahler vor knapp zwei Jahren gegen stromsparende LED-Strahler ausgetauscht. Die Verwaltung schlug nun vor, die entwendeten Lichtobjekte durch Kleinpflaster zu ersetzen. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart erinnerte daran, dass die Bodenstrahler mit einem künstlerischen Anspruch installiert worden waren: „Es war einen Versuch wert, aber jetzt sollten wir darauf verzichten.“ Die Bodenstrahler neu zu beschaffen, darin sah kein Ausschussmitglied einen Sinn. Dass es nachts auf dem Eustachiusplatz hell ist, wollen dagegen alle.
Tiefbauamtsleiter Jan Opial riet davon ab: „Die Pollerleuchten am Stadtmitte-See in Kaarst wurden aus Gründen der Sicherheit installiert. In Vorst waren die Leuchten aus gestalterischen Aspekten beschafft worden.“ Es gelte der Grundsatz, dass Grünanlagen nur dann beleuchtet werden, wenn sie zwei Punkte miteinander verbinden. Grünflächen, die man zur Erholung aufsuche, werden dagegen nicht beleuchtet. Opial warnte davor, einen Präzedenzfall zu schaffen: „Es gibt in allen Ortsteilen viele Gassi-Geher.“ Die Installation von Straßenlaternen würden mit Kosten von rund 8500 Euro zu Buche schlagen. Sigrid Burkhart sieht einen Weg, diese Investition in diesem Jahr zu ermöglichen: „Wir erwarten rund 5000 Euro von der Versicherung, den Rest könnten wir finanzieren, indem wir die Mittel an anderer Stelle einsparen.“
Ein anderes Thema ist der östliche Wege vom Rewe-Markt bis zum Stichweg „Auf dem Rott“ zwischen den Häusern 22 bis 24 — hier möchte die CDU ebenfalls eine Beleuchtung, um auch den Spielplatz und die Sportgeräte für Erwachsene nachts nicht im Dunkeln zu lassen. „Ich finde das auch sinnvoll“, sagte Heinrich Hannen (Die Grünen). Er regte an, mit den Anwohnern darüber zu sprechen. Sabine Kühl (SPD) möchte ebenfalls mehr Licht auf dem Eustachiusplatz. Ihre Anregung: „Es müssten einheitliche Leuchten installiert werden, die die Möglichkeit bieten, nahe der Wohnbebauung nicht in Richtung der Häuser zu strahlen.“
Die Verwaltung wurde nun beauftragt, ein Beleuchtungskonzept für diesen erweiterten Bereich aufzustellen. Der Verbindungsweg zum Spielplatz soll erst im nächsten Jahr beleuchtet werden, weil in 2016 keine Mittel zur Verfügung stehen.