Tierschützer fürchten weitere Brandstiftung

Im Januar brannte in Kapellen eine Scheune mit Spenden des Tierschutzvereins „Die Futterboten-Spenden auf Achse“. Die Kripo geht von Brandstiftung aus. Einen Tatverdächtigen gibt es noch nicht.

Foto: Staniek

Kapellen. Der Großbrand in der Nacht auf den 24. Januar, dem die Scheune mit Spenden des Tierschutzvereins „Die Futterboten-Spenden auf Achse“ zum Opfer fiel, habe makabererweise dem Verein einen Nutzen gebracht, bilanziert die Vorsitzende Andrea Sartorius. Zugleich gibt sie aber auch zu, dass sie und ihre Familie nach wie vor in Angst leben. „Die Kripo geht eindeutig von Brandstiftung aus, hat aber noch keinen Täter ermittelt“, sagt Sartorius, die deshalb auch nicht verraten möchte, wo der Verein die vielen neuen Spenden, die nach dem Brand gekommen waren, zwischenzeitlich einlagert.

Sie habe schlichtweg Angst, dass der Brandstifter dann ein weiteres Mal zuschlagen könne, gibt sie zu und berichtet: „Fast genau ein Jahr vor dem Großbrand hat bei uns auf dem Hof ein Mülleimer gebrannt, der genau neben dem Lkw stand, der da fertig beladen mit Spenden schon abfahrbereit nach Rumänien stand.“ Damals sei zwar nichts passiert, die Mülltonne habe rechtzeitig gelöscht werden können. „Wir haben das natürlich auch der Polizei erzählt, weil wir den Verdacht haben, dass jemand unserem Verein schaden will“, sagt Sartorius. Doch sie freut sich auf der anderen Seite auch über die Anteilnahme und die vielen Spenden, die noch wochenlang nach dem Feuer bei ihr eingegangen seien: „Wir haben so viele Spenden bekommen, wir sind jetzt schon für den nächsten Winter gerüstet“, freut sich Sartorius. Die Decken-, Futter- und medizinischen Spenden schickt die Tierhilfe auch weiterhin vorwiegend nach Spanien und Rumänien. Sie unterstützt aber auch zum Beispiel die Igelhilfe in Wevelinghoven.

Neu aufbauen werde die Familie die Scheune nicht mehr, sagt Sartorius, die gegen den Brandschaden nicht versichert war. „Ich werde nie vergessen, wie es ist, wenn man nachts plötzlich von den Flammen geweckt wird“, sagt sie und gibt zu, dass die Familie erst wieder ruhig schlafen wird, wenn es der Polizei gelingen sollte, den Brandstifter zu ermitteln. Vor allem die Kinder im Haus seien nachhaltig traumatisiert.