Trauer um verstorbenen Prinz Karl-Josef Corsten
Der amtierende Prinz von Stürzelberg war engagierter Karnevalist und Schütze.
Dormagen. Mitten in der Session, zwei Wochen vor Altweiber, machte gestern die schockierende und traurige Nachricht die Runde: Karl-Josef Corsten (59), der amtierende Karnevalsprinz von Stürzelberg, ist plötzlich gestorben. „Ich bin tief erschüttert und traurig“, sagte Markus Fillinger, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Stürzelberg gestern Nachmittag. Tiefe Trauer herrscht besonders bei den Jecken im ganzen Dormagener Stadtgebiet und bei seinen Weggefährten im Schützenwesen, das der ehemalige Schützenkönig lange Jahre als zweiter und erster Brudermeister geprägt hatte.
Prinz „Karl-Jupp“ hatte sich auf den Höhepunkt seiner dritten Amtszeit als Karnevalsprinz von Stürzelberg gefreut: Das hatte er am 17. Januar bei der Prunksitzung seiner KG in der Hoffnung auf Super-Wetter beim Umzug am Karnevalssonntag erklärt: „Wir hatten schon Regen, dann Schnee, da muss jetzt die Sonne scheinen.“ Mit seiner Frau Ute hatte Corsten dieses Amt nach 2006 und 2008 zum dritten Mal übernommen — unter dem Motto „Jeck bliev Jeck“ sollte es dieses Mal „besonders“ sein, wie Karl-Josef Corsten vor knapp zwei Wochen erklärt hatte: „Die ersten beiden Male haben wir nur geübt, jetzt machen wir es richtig.“
Peter-Olaf Hoffmann, früherer Bürgermeister
Auch angesichts dieser so unmittelbaren Verbindung von Freud und Leid herrscht Fassungslosigkeit. „Sein Tod trifft mich tief, ich kann es noch gar nicht fassen“, bringt Agnes Meuther, Ehrenvorsitzende der KG Rot-Weiß Stürzelberg, ihre Trauer zum Ausdruck. Dass auch Sanitäter und Ärzte Corsten nach einem Zusammenbruch nach Erkältungssymptomen nicht mehr helfen konnten, hat sie geschockt. Sie würdigt Corsten als einen „sehr sozialen Menschen, der als Karnevals-Jeck auch an Senioren gedacht hat, so hat er die Karnevalsbesuche im Weckhovener Altenheim initiiert“. Das bestätigt der neue Sitzungspräsident Ralf Junge, der Corsten vom Karnevals- und Bruderschaftsvorstand kennt: „Er hatte ein großes Herz für seine Vereine, war mit Herz und Seele dabei — und immer bereit, anderen zu helfen.“
Das unterstreicht auch Manfred Falk, Geschäftsführer der St. Aloysius-Schützenbruderschaft Stürzelberg: „Karl-Josef Corsten war immer ein verlässlicher und treuer Freund, der viel für uns getan hat.“ Als „engagierten Schützen und Karnevalisten, der viel für Stürzelberg getan hat“, bezeichnet Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, Präsidiumsmitglied des Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschaften und Mitglied in der Stürzelberger Bruderschaft, den Verstorbenen. „Seine Bereitschaft, sich in die Vereine einzubringen, und seine liebenswürdige Art werden uns fehlen“, sagt Hoffmann, der auf die großen Verdienste Corstens bei der Vorbereitung des Bundesköniginnentags 2013 verwies.
Ob und wie die KG Rot-Weiß die weiteren Karnevalstermine, inklusive des Umzugs am 15. Februar durch Stürzelberg, wo auch Kinderprinzessin Michèle Löwenhaupt amtiert, ausrichtet, wird heute auf einer Vorstandssitzung besprochen. „Uns ist überhaupt nicht nach Feiern zumute, aber wir werden das in Ruhe mit allen Beteiligten diskutieren“, sagt der Vorsitzende Fillinger.