TSV Bayer peilt die nächsten zwei Punkte an
Handball-Drittligist empfängt heute Abend Lemgo II. Korschenbroich spielt gegen Minden II.
Dormagen/Korschenbroich. Für Alexander Koke ist der heutige Abend ein Stück weit eine Reise in die Vergangenheit. Schließlich machte der Spielertrainer des TSV Bayer Dormagen seine ersten Schritte auf dem Handball-Parkett als Teilzeit-Profi beim TBV Lemgo. Von 1997 bis 2002 trug der gebürtige Detmolder das Trikot der Ostwestfalen. Doch für Sentimentalitäten hat der 37-Jährige wenig Zeit, wenn der TSV heute ab 19 Uhr im Bayer-Sportcenter auf die Lemgoer Zweitvertretung trifft. Schließlich „wollen wir die nächsten zwei Punkte einfahren“, sagt der Trainer des Tabellendritten der Dritten Liga West.
Dass das nicht so einfach wird, darüber ist sich Koke im Klaren: „Lemgo ist eine ähnlich junge Truppe wie wir. Die sind alle individuell sehr gut ausgebildet und werden mit Sicherheit voll auf die Karte Tempo-Handball setzen.“
Diese Eigenschaften machten aus den Schützlingen von Trainer Christian Plesser sieben Spieltage lang ein Spitzenteam, das in diesen Partien nur einen Punkt abgab. Doch nach dem 31:28-Sieg beim TV Korschenbroich setzte eine Talfahrt mit vier Niederlagen in Folge ein. Zuletzt gab es ein 21:34 bei Spitzenreiter Eintracht Hagen.
Trotzdem ist Koke überzeugt, „dass wir nur eine Chance haben, wenn wir diszipliniert und geduldig zur Sache gehen“. Dass seinen Schützlingen in den vergangenen Spielen eine Menge Fehler unterliefen, ist auch dem Dormagener Trainer nicht verborgen geblieben. Doch das nimmt Koke in Kauf. „Im Vordergrund unseres Trainings steht zurzeit die individuelle Weiterentwicklung jedes einzelnen Spielers. Deshalb ist das mannschaftliche Zusammenspiel noch deutlich steigerbar“, sagt er. Der Coach geht davon aus, dass „es im weiteren Saisonverlauf deutlich besser“ und die Fehlerzahl dadurch geringer wird.
Ein wichtiges Spiel steht für Korschenbroich an. Der TVK empfängt heute (19.30 Uhr, Waldsporthalle) GWD Min- den II, das bislang einen Punkt weniger geholt hat als der Gastgeber. „Wir stecken im Abstiegskampf“, sagt Trainer Ronny Rogawska: „Wir sind nicht konstant genug in unseren Leistungen. Wenn wir nicht konzentriert und diszipliniert spielen, tun wir uns selber weh.“
Der kleine Kader, durch den Abgang von Mathias Deppisch und die Verletzung von Michel Mantsch noch schmaler geworden, tut ein übriges. Wenn aktuell Jan Jagieniak den Top-Torschützen Mantsch im linken Rückraum ersetzen soll, „geht das nicht von heute auf morgen. Da brauchen wir Zeit“, sagt Rogawska.
Zeit, die der TVK angesichts von nur sechs Zählern aus elf Spielen eigentlich nicht hat. Zeit, die der TVK eigentlich auch braucht, um personell nachzulegen. „Klar suchen wir nach einem Rechtsaußen und jetzt auch nach einem Halblinken“, sagt Rogawska. Doch das sollten Spieler sein, „die uns wirklich weiterhelfen, am besten über das Saisonende hinaus.“ Einen oder sogar zwei davon vor Weihnachten zu verpflichten, das sei „ein Signal an die Mannschaft“, ist der Trainer überzeugt. Denn Spieler werden nicht allein für ein Spiel, sondern auch fürs Training gebraucht: „Du kannst nicht immer nur 3 gegen 3 oder 4 gegen 4 trainieren“, sagt Rogawska. Doch solche Spieler sind zum jetzigen Saisonzeitpunkt schwer zu finden. Vor allem für einen Verein, der gegen den Abstieg kämpft.
Der Neusser HV war gestern gegen den Leichlinger TV gefordert. Das Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.