TSV bewahrt die weiße Weste
Handball-Drittligist bezwingt die Bergischen Panther klar. Korschenbroich feiert ersten Sieg.
Rhein-Kreis. Hermann Gröhe stand mit seiner Ansicht nicht alleine da: „Das hat Spaß gemacht“, kommentierte der Bundes-Gesundheitsminister den 31:21-Sieg (18:9) des Handball-Drittligisten TSV Bayer Dormagen gegen die HSG Bergische Panther, den er mit der Landtagsabgeordneten Heike Troles und weiteren 905 Zuschauern im Sportcenter miterlebte. Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel haben sich die Dormagener mit Zweitliga-Absteiger TuS Ferndorf und der HSG Krefeld erst einmal an der Tabellenspitze festgesetzt. Das ohnehin favorisierte Dreigestirn weist als einziges noch eine blütenweiße Weste auf.
TSV-Trainer Ulli Kriebel war dennoch nicht uneingeschränkt zufrieden. „Wir Trainer finden doch immer ein Haar in der Suppe“, meinte der Übungsleiter. Den 39-Jährigen störte vor allem die Leistung seines Teams im zweiten Durchgang. „Mit dem bin ich nicht hundertprozentig zufrieden.“ Konnte er auch nicht sein, denn seine Schützlinge zeigten sich wie in den vorangegangenen Partien nur unzureichend in der Lage, einen früh herausgespielten Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Zwei Minuten nach Wiederbeginn hatte Daniel Eggert mit dem Treffer zum 19:9 erstmals für eine Zehn-Tore-Führung gesorgt — höher wurde sie bis zum Schluss nicht mehr.
Das lag unter anderem daran, dass Kevin-Christopher Brüren allein zwei Siebenmeter verwarf und so mancher Angriff des TSV Bayer Dormagen viel zu überhastet abgeschlossen wurde. „Eine solch mangelhafte Chancenverwertung können wir uns in den nächsten Spielen nicht leisten“, sagte der Trainer mit Blick auf die Partien am Samstag in Schalksmühle und sechs Tage später in Krefeld.
Was Ulli Kriebel wiederum gefiel, war die Tatsache, dass seine Schützlinge schon weitaus besser mit der gegnerischen Taktikvariante des siebten Feldspielers zurecht kamen als zuletzt. Die hatte sein Kollege Marcel Mutz oftmals gewählt, weil die Bergischen Panther ohne den angeschlagenen Justus Ueberholz keinen richtigen Regisseur auf der Position der Rückraummitte zur Verfügung hatten. Spätestens nachdem der anfangs gut aufgelegte Lukas Stutzke nach sieben Minuten bereits zweimal ins leere Gästetor getroffen hatte, dürfte dem HSC aber klar gewesen sein, dass er mit dieser Taktik den Dormagenern nicht beikommen würde. Mutzke sprach dann auch von einem „mehr als verdienten Dormagener Sieg, auch wenn wir uns vorgenommen hatten, hier nicht so hoch zu verlieren“. Kriebel war am Ende dann auch zufrieden: „Auch aus solchen Spielen lernt die Mannschaft.“
Dem TV Korschenbroich gelang durch das 21:20 (10:9) beim Aufsteiger SG Menden Sauerland Wölfe endlich der erste Saisonsieg. In den anstehenden Heimspiel-Doppelpack gegen den OHV Aurich (16. September) und den Leichlinger TV (23. September) darf die Mannschaft dementsprechend nun etwas gelassener gehen. „Unglaublich. Wir sind alle überglücklich, dass wir die beiden Zähler eingefahren haben“, sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska nach einer nervenaufreibenden Partie, in der seine Schützlinge vor 550 Zuschauern zwar meist in Führung lagen, sich aber nur einmal (15:12/40.) auf drei Tore absetzen konnten. So blieb es spannend bis zum Schluss. Der entscheidende Treffer zum 21:20 gelang Nicolai Zidorn bereits fünf Minuten vor dem Ende. Die Schlussphase war anschließend umkämpft, ein Treffer fiel aber nicht mehr.