TSV misst sich mit dem designierten Meister
Junioren-Nationalspieler Lukas Stutzke wechselt 2019 zum Zweitligisten Bergischer HC.
Dormagen/Korschenbroich. Die Ausgangslage ist eindeutig: Durch seine unnötigen Punktverluste gegen die HSG Krefeld (30:30) und beim Leichlinger TV (36:38) hat der TSV Bayer Dormagen die Chance verspielt, den TuS Ferndorf auf seinem Weg zurück in die Zweite Handball-Bundesliga noch einmal nervös zu machen. Angesichts von acht Punkten Vorsprung auf den rheinischen Rivalen dürfte selbst bei einer Niederlage der Siegerländer im Gipfeltreffen nichts mehr anbrennen. Gewinnen möchten die Dormagener aber trotzdem heute Abend (19.30 Uhr). Allein schon, um zu beweisen, dass sie auch ein Spitzenteam sind.
Ulli Kriebel hat deren vier ausgemacht in der Dritten Liga West: TuS Ferndorf, TSV Bayer Dormagen, HSG Krefeld und Leichlinger TV. Und von diesem Quartett habe der Tabellenführer „das Quäntchen mehr“ als die anderen. Der Trainer des TSV Bayer macht das an den Ergebnissen untereinander fest. „Ferndorf gewinnt seine Spiele in der Schlussphase mit ein, zwei Toren Unterschied, wir verlieren die gleichen Spiele mit ein, zwei Toren.“ Da ist was dran. Ferndorf hat sich gegen Krefeld (22:17, 22:21) und Leichlingen (23:22) durchgesetzt und den direkten Vergleich mit dem TSV mit 25:21 für sich entschieden. Die Dormagener Ergebnisse gegen die Gegner lauteten 26:27 und 30:30 gegen Krefeld sowie 25:24 und 36:38 gegen Leichlingen.
Für Kriebel ist das kein Zufall, sondern das Resultat der Kaderzusammenstellung. Ferndorf habe mehr Erfahrung. Die Folge: Als einziges Team im deutschen Profi-Handball sind die Ferndorfer noch ohne Minuspunkt. Setzen sie diese eindrucksvolle Bilanz heute fort, können sie zwei Wochen später im Gastspiel bei den Bergischen Panthern bereits den Meistertitel feiern. So überlegen war noch kein Team seit Einführung der Dritten Liga West — selbst der Neusser HV, der in der vergangenen Saison nur einen Punkt abgab, musste bis zum drittletzten Spieltag auf die Meisterfeier warten. „Ferndorf steht zu Recht da oben“, sagt Kriebel. Er sieht sein Team aber dennoch nicht chancenlos. „Bis auf zehn Minuten waren wir im Hinspiel gleichwertig.“
Mit dabei sein wird heute auch Lukas Stutzke. Der Junioren-Nationalspieler wechselt zur Spielzeit 2019/20 zum Bergischen HC. Die gute Nachricht für den TSV: Bis dahin wird der Torjäger weiter für Dormagen auf Torejagd gehen. Für die kommende Saison erhält der von etlichen Erstligisten umworbene 20-Jährige bereits ein Zweitspielrecht für den Zweitliga-Tabellenführer. „Das ist eine sehr gute Lösung für alle Beteiligten“, sagt Ulli Kriebel.
Für den TV Korschenbroich und Trainer Ronny Rogawska steht heute (19.30 Uhr) gegen die HSG Krefeld ein spezielles Spiel auf dem Programm. Auch wenn der Coach das anders sieht. „Ich finde nicht, dass das ein besonderes Spiel ist“, sagt Rogawska, der aber immerhin auf seine künftige Mannschaft trifft. Darüber hinaus stehen sieben Spieler im Krefelder Aufgebot, die unter Rogawska bereits beim TVK spielten. Der Coach beschäftigt sich aber noch nicht mit seiner neuen Aufgabe. „Ich will meine Arbeit hier gut erledigen.“ Am liebsten mit dem Klassenerhalt. Der ist noch möglich — falls es eine Abstiegsrunde der Drittletzten gibt. Diesen Platz, den aktuell die HSG Lemgo II belegt, muss der TVK aber erst einmal erreichen. Der Rückstand beträgt vier Punkte.