U 81 in Planung: Sie soll von Neuss bis zum Flughafen fahren
Gestern beantragte Neuss, die Maßnahme im Bedarfsplan ÖPNV zu berücksichtigen.
Neuss. Mit der Straßenbahn von Neuss zum Düsseldorfer Flughafen — das soll nach dem Wunsch der Stadt Neuss in einigen Jahren möglich sein. Mit Düsseldorf plant sie die neue U-Bahnlinie U 81, die vom Neusser Hauptbahnhof über die Düsseldorfer Straße nach Heerdt zum Handweiser und dann über eine neue Rheinbrücke zur Düsseldorfer Messe und zum Flughafen führen soll.
Gestern hat Neuss bei der Bezirksregierung beantragt, mit dieser Maßnahme im Bedarfsplan für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) berücksichtigt zu werden. Ebenso mit einer weiteren Herzensangelegenheit vieler Neusser: der Verlängerung der Straßenbahnlinie 709 ins Hammfeld. Die Strecke soll über Stadthalle, Alexianerplatz, Hammfelddamm und Rheinparkcenter Süd führen.
„Die Kosten müssen erst in weiteren Untersuchungen ermittelt werden“, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. Denn bis zur Umsetzung wird es noch einige Jahre dauern. „Der Bedarfsplan umfasst den Zeitraum 2017 bis 2030“, so Hölters.
Dass die U 81 künftig bis nach Neuss fährt, sei sehr wichtig, sagt Karl Heinz Baum, Vorsitzender des Ausschusses Mobilität. „Wer mit dem Flugzeug zu einer Messe nach Düsseldorf kommt, sucht häufig Übernachtungsmöglichkeiten in Neuss“, weiß der CDU-Politiker. „Deshalb macht es Sinn, die Bahnlinie über das Düsseldorfer Stadtgebiet hinaus bis zum Neusser Hauptbahnhof zu führen.“
Auch Roland Kehl von den Grünen freut sich über den Antrag bei der Bezirksregierung. Die Grünen hatten die Verlegung der 709 ins Hammfeld in den Koalitionsvertrag mit der CDU eingebracht. „Ohne Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan gibt es keine Förderung des Landes“, sagt Kehl.
Die Stadt will darüber hinaus das Umfeld des Hauptbahnhofs weiter umgestalten. Dort treffen Hochflurnetz (U 75 und U 81) und Niederflurnetz (709) der Rheinbahn zusammen — mit unterschiedlichen Anforderungen: Für barrierefreien Zugang brauchen die Züge der Linien U 75 und U 81 hohe Bahnsteige (wie an der Haltestelle „Am Kaiser“) , die Züge der 709 niedrige Bahnsteige. „Technisch ist das sehr anspruchsvoll“, sagt Planungsdezernent Hölters. „Wie es genau erfolgen soll, muss noch detailliert untersucht werden.“
Auf jeden Fall soll es auch zu einer städtebaulichen Aufwertung des Bahnhofsumfeldes führen. „Dort existieren unter- und fehlgenutzte Grundstücke“, berichtet Hölters. Dazu gehöre die künftig brachfallende Fläche der früheren Schraubenfabrik Whitesell/Ruia. „Es ist unser Ziel, das Bahnhofsumfeld künftig als einen Stadterneuerungsbereich auszuweisen, um Fördergelder des Landes NRW zu erhalten.“ Voraussetzungen dafür seien die vorbereitenden Untersuchungen, die den Bereich tiefergehend analysieren und einen Maßnahmenplan entwickeln. „Die Umgestaltung des Theodor-Heuss-Platzes wird dabei ein zentraler Baustein sein“, sagt Hölters.