Reuschenberg: Supermarkt bringt Verschönerung mit sich
Der Bauausschuss billigt Pläne für das Umfeld des Rewe-Marktes auf dem Kirmesplatz.
Reuschenberg. Die Nachtigallenstraße wird ihr Aussehen positiv verändern. Auch in die Struktur der Chrysanthemenstraße und der Bergheimer Straße in der Ortsdurchfahrt Reuschenberg wird gestaltend eingegriffen. Und all das aus einem Grund: der Erschließung für den neuen Geschäftshauskomplex mit Rewe-Supermarkt auf dem Kirmesplatz. Doch mit dem Ausbauplan, der gestern den Bauausschuss passierte, ist die Entwicklung wohl nicht abgeschlossen.
Die Neusser Projektentwicklungsgesellschaft „Objektplan“, hinter der das Architektentrio Welzel Röttger Wichmann (r2w) steht, will ihren Neubaukomplex und das bestehende Nahversorgungszentrum enger miteinander verklammern. Dazu gehören ein übergreifendes Lichtkonzept, anders akzentuierte Fußgängerüberwege, aber zum Beispiel auch Pläne zu einer Platzgestaltung an der Einmündung der Minzstraße, erklärt Peter Röttger. Am Montag, 12. Oktober, wird er die Pläne, die sein Büro in den letzten beiden Jahren im Schulterschluss mit einem Arbeitskreis Reuschenberg ausgetüftelt hat, in der Gaststätte „Froschkönig“ vorstellen. Sein Eindruck: „Die Bereitschaft bei den Reuschenberger Händlern wächst, dafür vielleicht auch selbst Geld in die Hand zu nehmen.“
Die „Blaupause“ für das Lichtkonzept liefert „Objektplan“ mit dem gestern verabschiedeten Konzept für die künftige Erschließung des neuen Komplexes. Entlang der Bergheimer Straße entsteht eine Lichtachse, die schon am ehemaligen Haus Reuschenberg vorbeigezogen werden soll und problemlos an der nördlich angrenzenden Ladenzeile entlang fortgesetzt werden könnte, sagt er. Diese Lichtsetzung könnte auf dem gegenüberliegenden Gehweg ihr Gegenstück finden.
Zukunftsmusik. Gestern ging es konkret um das Thema Straßenbau, für das Röttger auch die Bauleitung übernehmen und den „Objektplan“ zu Teilen finanzieren wird. Bei der Stadt bleiben 186 000 Euro für den Straßenbau und noch einmal 32 000 Euro für Beleuchtung.
Der Straßenraum an der Bergheimer Straße, die zu den wichtigsten Einfallstraßen gehört, wird nur punktuell verändert. Dabei entsteht eine Rechtsabbiegespur, die nur kurz ist, damit Autofahrer mit Ziel Supermarkt nicht zu forsch abbiegen - und unter Umständen Radfahrer übersehen. Direkt anschließend gibt es eine Ausfahrt vom Parkplatz, die aber nur ein Abbiegen nach rechts möglich macht.
An der Chrysanthemenstraße haben sich die Planer vor allem die Einmündung in die Bergheimer Straße vorgeknöpft. Dort wird ein barrierefreier Überweg entstehen. Und in die vom Zuschnitt weitgehend unberührte Verkehrsfläche werden Fahrradstreifen integriert.
Diese Idee korrespondiert mit den tiefgreifenden Plänen für die Nachtigallenstraße. Dort wird der Umbau genutzt, um zwischen Chrysathemen- und Finkenstraße beiderseits zwei Meter breite Radwege zu bauen und damit an der Ausfallstraße nach Holzheim eine Lücke im Radwegenetz zu schließen. Für Roland Kehl macht dies das wesentliche Plus dieser großen Maßnahme aus. Die Bushaltestelle Finkenstraße entsteht neu und barrierefrei. In die — leicht verbreiterte — Straße werden eine Linksabbiegespur zum Supermarkt und mehrere Querungshilfen eingebaut. Und weil das eine flotte Fahrweise auf diesem Abschnitt eh ausschließt, formulierte Kehl noch eine Idee: „Durchgegend Tempo 30“.