Franc Braun erhält den Ehrenbecher von Carolus
Kaarst. Ein Frisör-Salon, der entgegen aller wirtschaftlichen Prognosen seit 50 Jahren wächst; der mittlerweile mehr als 40 Mitarbeiter hat, die von „überall“ herkommen, um in Kaarst zu arbeiten — und Kunden, die für einen Haarschnitt oder ein paar neue Strähnchen dasselbe tun.
Wenn es ein Geheimnis hinter diesem Erfolg gibt, dann ist es wohl das, dass der Chef keine Angst vor Veränderungen hat. „Immer wieder etwas Neues auszuprobieren ist wichtig“, sagt Frisörmeister Franc Braun. „Nur deshalb funktioniert das Geschäft — nicht andersherum, und dass sich ständig etwas verändert, das finden auch die Mitarbeiter toll.“ Für seine unternehmerische Leistung in und für Kaarst zeichnet die Gesellschaft Carolus Kaarst Franc Braun in diesem Jahr mit ihrem Ehrenbecher aus.
Der 50-Jährige, heißt es in der offiziellen Begründung, habe es geschafft, ein in seiner Branche außergewöhnliches, national und international bekanntes Unternehmen aufzubauen und erfolgreich zu führen. Sein sachkundiges, aber auch besonders freundliches Auftreten mache Franc Braun beliebt bei jedermann und garantiere ihm einen Kundenkreis weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Auf sein Team ist Franc Braun besonders stolz. Bereits 2008 wandelte er seinen Betrieb in eine GmbH um. „Ich wollte meinen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, sich am Unternehmen zu beteiligen“, sagt er. „Deshalb möchte ich die Auszeichnung auch meinem Team widmen. „Man darf nämlich nicht nur sagen, dass man ein guter Chef ist — man muss auch einer sein.“ Wie das geht, hat der Unternehmer unter anderem von seinen Eltern gelernt. Die hatten damals zwei Frisörgeschäfte: eines in Düsseldorf und eines in Kaarst. „Eigentlich“, erzählt Braun, „wollte ich nach dem Realschulabschluss Berufsschullehrer für Frisöre werden. Der Beruf hat mir dann aber sofort viel Freude gemacht.“
Nach der Ausbildung in Neuss ging er zur Bundeswehr, anschließend zur Weiterbildung an eine Akademie in Paris. Nach drei Jahren im Salon seines Bruders folgte die Meisterschule. 1991 übernahm er das Kaarster Geschäft — in dem seither nichts lange so bleibt, wie es gerade ist. In der ersten Etage wird gewerkelt: Braun plant einen Barbershop. Die Idee dazu kam ihm vor zwei Jahren in Hong Kong. „Was neue Konzepte betrifft“, sagt er, „ist Asien immer ein Stückchen weiter als wir.“