VdS Nievenheim fasst neuen Mut
Der Oberliga-Neuling empfängt den TuS Bösinghoven.
Die Kicker des VdS Nievenheim warten in der Oberliga schon seit sechs Partien auf einen Sieg. Und trotzdem ist seit der vergangenen Woche alles anders: Das 3:3-Unentschieden in Fischeln war genau die Art von Medizin, die ein guter Arzt in dieser Situation verschreibt. Die Aufholjagd nach klarem 0:3-Rückstand hat neuen Mut gebracht für die anstehenden Aufgaben im Abstiegskampf. Die schwarze Serie von fünf Niederlagen in Folge ist durchbrochen, jetzt wäre es an der Zeit für den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 2:1-Erfolg am 7. Dezember über die Sportfreunde Baumberg.
Dummerweise geht es an heimischer Südstraße ausgerechnet jetzt gegen den TuS Bösinghoven. Die von den ehemaligen Profis Robert Palikuca und Olivier Caillas trainierten Meerbuscher dürften nach der ziemlich überraschenden 2:3-Pleite im Hinspiel vor Tatendrang brennen. „Da hat uns keiner ernst genommen“, erinnert sich VdS-Trainer Marko Niestroj. Ihm ist jedoch klar, „dass das denen jetzt nicht mehr passieren wird“. Dazu hat der finanziell stets prächtig aufgestellte Dorfklub seinen Kader in der Winterpause durch sechs neue Fußballer kräftig aufgehübscht, darunter auch der Ex-Kapellener Can Yücel von Rot-Weiß Oberhausen II. Niestroj: „Was andere Vereine investieren können, um in der Liga zu bleiben, ist schon enorm. Diesen finanziellen Aufwand können wir uns nicht leisten.“
Dass der TuS, der im bislang elfmal erfolgreichen Japaner Takehiro Kubo sowie in Kevin Dauser (8), Stefan Galster und Kapitän Semir Purisevic über ausgezeichnete Fußballer verfügt, trotzdem seine Aussetzer hat, zeigte in der Rückrunde die 0:4-Schlappe gegen SW Essen. Dafür gelang gegen RW Oberhausen II ein 6:1-Kantersieg und am vergangenen Wochenende ein 0:0 gegen den 1. FC Bocholt, der Nievenheim erst vor knapp zwei Wochen mit 4:0 verprügelt hatte. „Wir wissen, wie schwer dieses Spiel wird“, sagt Niestroj darum. Allerdings sieht er seine Schützlinge im Aufwind: „Das 3:3 in Fischeln war gut für die Moral, weil wir da gesehen haben, dass wir bestehen können. Die halbe Stunde von der 15. bis 45. Minute was das Beste, was wir in diesem Jahr gespielt haben. Und selbst nach dem 0:3 hat sich die Mannschaft nicht aufgegeben.“ Die größte Schwäche bekommt er indes einfach nicht in den Griff: „In 80 Prozent unserer Spiele haben wir in der ersten Viertelstunde ein Tor kassiert.“ Von der Marschroute, die Null zu halten, hat er sich deshalb inzwischen komplett verabschiedet. „Wir probieren das erst gar nicht mehr, sondern nehmen es wie es kommt.“
In Hochstimmung versetzte den Neuling außerdem, dass sich zu den Trainingseinheiten unter der Woche endlich mal wieder 16, 17 Spieler einfanden. Und noch eine gute Nachricht: Die beiden für die kreativen Moment im Spiel des VdS zuständigen Cousins Salvatore „der Rote“ Franciamore und Salvatore „der Schwarze“ Franciamore haben ihre Verträge verlängert.