Viele Auffahrunfälle wegen Staus auf der Autobahn 57
Gestern ist ein Lkw-Fahrer auf der A 57 schwer verletzt worden. Die Strecke ist derzeit ein Schwerpunkt für Unfälle.
Neuss. Bei einem Unfall auf der Autobahn 57 ist gestern in Höhe der Auffahrt Holzbüttgen ein Lastwagenfahrer schwer verletzt worden. Ein weiterer Unfallbeteiligter erlitt leichte Verletzungen. Das teilte die Autobahnpolizei gestern mit. Drei Lkw waren nach ersten Erkenntnissen am Morgen am Stauende ineinander gefahren. Details zum Unfallhergang lagen noch nicht vor.
Es ist bereits der dritte schwere Lkw-Unfall allein in diesem Jahr auf der Autobahn 57 in Richtung Krefeld, und zwar alle an derselben Stelle in Höhe des Rastplatzes Morgensternsheide. Anfang März forderte ein Lkw-Unfall an der Stelle drei Verletzte, die Autobahn musste für Stunden gesperrt werden. Im Januar waren vier Lastwagen an einem Unfall beteiligt, dabei war ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Außerdem gab es in diesem Zeitraum mehrere kleine Unfälle ohne Verletzte. Die Ursache war in den meisten Fällen dieselbe: Ein Unfallfahrer übersah das Stauende.
Die Autobahn 57 in Richtung Krefeld hat sich zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt. „Dabei handelt es sich meistens um klassische Stauend-Unfälle“, sagt André Hartwich, Sprecher der Autobahnpolizei. Generell müsse man bei der Verkehrsdichte in NRW immer mit einem plötzlichen Stauende rechnen, bei Baustellen aber ganz besonders. Die Baustelle auf der Autobahn sorgt momentan dafür, dass fast an jedem Tag die Autos in Reihe warten müssen. Von den bisher 85 Tagen in diesem Jahr waren nur 25 an der Stelle komplett ohne Stau. Das geht aus der Statistik des Stauarchivs des Anbieters verkehrsinformation.de hervor. Die Tage ohne wartende Autos auf dem Abschnitt waren entweder Sonntage, Samstage oder Karneval. Sonst stehen die Autos dort gerade im Berufsverkehr auf einer Länge zwischen einem und neun Kilometer (am 4. Februar). Rechnet man die Staumeldungen dieses Jahres in der Fahrtrichtung zusammen, kommt man auf eine Gesamtlänge von bis gestern 159 Kilometer. Das könnte bis Jahresende auch noch so bleiben, denn so lange wird der Ausbau der Autobahn und der Umbau des Kaarster Kreuzes noch dauern.
„Wir kommen sehr gut voran, der milde Winter war sehr gut für die Bauarbeiten“, sagt Streckenbauleiter Josef de Mülder vom Straßenbaubetrieb Straßen NRW. „Wir gehen davon aus, dass wir spätestens zum Dezember 2015 fertig sein werden.“ Auch auf der Autobahn 52 kommen die Arbeiten im Kaarster Kreuz zügig voran. Josef de Mülder rechnet damit, dass die verengten Fahrstreifen dort spätestens in einem halben Jahr verschwunden sein werden. Laut Straßen NRW nutzen etwa 90 000 Fahrzeuge am Tag die Autobahn 57 in beiden Fahrtrichtungen. Weil die Autobahn 57 nach Polizeiansicht eher eine klassische Pendlerstrecke und weniger eine Transitstrecke für Urlaubsreisende ist, rechnet die Polizei nun damit, dass sich der Verkehr während der Ferien dort sogar entspannt.