Alle Flutlichtanlagen müssen geprüft werden
Nach Pfingststurm „Ela“ sind noch immer nicht alle Schäden beseitigt.
Neuss. Die Flutlichtanlagen an den 14 Neusser Sportplätzen müssen zum „Doktor“. Mit einer Ultraschalluntersuchung wird geprüft, ob die Stahlmasten im Pfingststurm „Ela“ Schaden genommen haben. Das soll bis zum Ende der Sommerferien geklärt werden. Vom Ergebnis hängt unter anderem ab, in welcher Größenordnung sich die Sturmschäden auf den städtischen Sportanlagen bewegen, die Sportreferent Uwe Talke schon jetzt auf fast 500 000 Euro taxiert — ohne die Arbeitsleistung, die Kosten für die Aufforstung und für besondere Anschaffungen.
Bei zwei Masten im Jahnstadion beziehungsweise einem am Hubert-Schäfer-Sportpark der Sportvereinigung Neuss-Weissenberg erübrigt sich die Untersuchung, denn sie wurden im Sturm so zerstört, dass sie erneuert werden mussten.
Einen ganz erheblichen finanziellen Aufwand bedeutet auch die Wiederherstellung beziehungsweise Erneuerung von Zäunen, die vor fast einem Jahr beschädigt wurden. Diese Arbeiten werden wohl erst in zwei Jahren restlos getan sein, berichtet Dirk Koch, der im Sportamt für den Betrieb der Sportanlagen verantwortlich ist.
Ein Grund dafür ist, dass die Fachfirmen nach dem Sturm so viele Anfragen und Aufträge erhielten, dass sie die gar nicht zeitnah abarbeiten können. In einem Punkt hat die Verwaltung auf diese Abhängigkeit reagiert und selbst in Gerät und Ausbildung der eigenen Mannschaft investiert. So wurde von der Sportverwaltung eine Raupenarbeitsbühne mit einem Steiger angeschafft, der Baumarbeiten bis in einer Höhe von 18 Metern möglich macht. „Die Raupe ist so schmal, dass sie auch durch engere Passagen und Tore auf Tennisplätzen eingesetzt werden kann“, sagt Koch. Bedient werden kann sie unter anderem von den sieben Mitarbeiter, die auch in einem einwöchigen Kursus im Umgang mit der Kettensäge geschult wurden.
Die haben im Moment noch mit der Schadensbeseitigung zu tun. „Zuletzt wurden Baumarbeiten auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage und dem Rasenplatz an der Erft in Grimlinghausen vorgenommen“, zählt Koch auf.
Aber es wird nicht nur gefällt, sondern auch gepflanzt. Die Spende der Ortsgruppe Neuss und anderer Geldgeber, die 12 000 Euro für das Jahnstadion zusammentrugen, wurde vom Land verdoppelt und wird jetzt investiert. In der Lindenallee, in der fast 30 Bäume so zerstört wurden, dass sie entweder gleich umknickten oder später gefällt werden mussten, soll noch im April Ersatz gepflanzt werden.
Mit der Bewältigung der Aufgabe, vor die sich die Sportverwaltung nach dem Sturm „Ela“ gestellt sah, ist das Team um Uwe Talke sehr zufrieden. Innerhalb der ersten Woche wurden die Sportanlagen so hergerichtet, dass, so Talke, im wesentlichen alle Sportaktivitäten durchgeführt werden konnten. Es habe zwar Einschränkungen gegeben, die meisten Sportveranstaltungen konnten aber stattfinden, sagt er. Und Dirk Koch ergänzt: „Alle Sportanlagen waren zumindest in Teilen bereits nach einigen Tagen wieder für den normalen Sportbetrieb nutzbar.“