Verregneter Sonntag verdirbt den Start ins Weihnachtsgeschäft
Die Einzelhändler sind dennoch zuversichtlich. Laut einer Umfrage will jeder Neusser im Schnitt 438 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
Neuss. Die Neusser Einzelhändler sind zum ersten Advent mit einem verkaufsoffenen Sonntag ins Weihnachtsgeschäft gestartet. Neuss Marketing und die Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) hatten sich dazu zwei Aktionen einfallen lassen: Der Fischmarkt lud zur Hafenpromenade und die ZIN hatte zwei Stelzenläufer organisiert, die rund 1000 Schokoladenherzen verschenkten. ZIN-Vorsitzender Christoph Napp-Saarbourg zog Bilanz. „Witterungsbedingt war der verkaufsoffene Sonntag nicht so stark besucht wie erhofft. Am Samstag war die Stadt dagegen sehr gut besucht.“ Viele zog es angesichts des Wetters auch ins Rheinparkcenter, bei der Anfahrt war angesichts der Verkehrs Geduld gefragt.
Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HVNRW) bezeichnet den Start ins Weihnachtsgeschäft als vielversprechend. Besonders waren Winterbekleidung und Elektronikspielzeug gefragt. Die Adventszeit ist für den Einzelhandel laut HVNRW die wichtigste Zeit des Jahres. Im Schnitt erwirtschaften die Händler vor Ort knapp 19 Prozent, Online-Händler knapp 25 Prozent ihres Jahresumsatzes. In einzelnen Branchen — zum Beispiel im Handel mit Spielwaren, Büchern, Uhren und Schmuck — sei es gar ein Drittel.
Für das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr erwartet der HVNRW noch einmal ein Umsatzplus von rund drei Prozent. Als Grundlage für diese Schätzung dienen verschiedene Umfragen, die besagen, dass Verbraucher planen, mehr Geld als in den Vorjahren für Geschenke auszugeben. Ganz oben auf der Liste stehen Geschenkgutscheine, danach folgen Bücher, Schreibwaren, Kosmetik, Uhren und Schmuck sowie Spielwaren.
Im Rhein-Kreis Neuss gibt einer Umfrage der FOM Hochschule Neuss zufolge in diesem Jahr jeder Verbraucher im Schnitt 438 Euro für Geschenke aus. Damit liegen sie unter dem Bundesschnitt von 465 Euro. Das hat eine Umfrage der FOM Hochschule unter 1672 Bürgern im Kreis ergeben. Auffällig: Männer lassen sich mehr Zeit mit dem Geschenkekauf als Frauen, fast 30 Prozent kaufen ihre Geschenke erst in der letzten Woche vor Weihnachten — und neun Prozent sogar erst am 23. Dezember. Durchschnittlich geben Männer dafür mit 443 Euro etwas mehr Geld für Geschenke aus als Frauen (434 Euro).
Bei der Kaufentscheidung setzen 62 Prozent der Neusser vor allem auf persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten. 52 Prozent informieren sich im Internet über die Produkte, die sie verschenken möchten. 49 Prozent favorisieren laut FOM Hochschule die Beratung in den Fachgeschäften. Beim Kauf sind für sie Beratung, Service und Umtauschmöglichkeiten wichtig, 56 Prozent achten zudem auf Schnäppchen beziehungsweise Rabattaktionen.