Villa Erckens wird jetzt saniert
Ab Sonntag ist das Museum bis Dezember geschlossen.
Grevenbroich. Die Bagger haben bereits tiefe Schächte rund um die Villa Erckens gegraben, die feuchten Kellerwände sind freigelegt. Anfang der Woche haben die Sanierungsarbeiten begonnen — in sechs bis acht Wochen sollen die Feuchtigkeitsschäden beseitigt sein.
Und das ist erst der Anfang einer umfassenden Neugestaltung. Über eine Million Euro kostet die Maßnahme, an der sich die Stadt mit 500 000 Euro beteiligt. Der Landschaftsverband schießt 100 000 Euro zu, die Kulturstiftung der Sparkasse Neuss spendet 130 000 Euro. Die restlichen 300 000 Euro werden aus dem Konjunkturpaket II finanziert.
Noch bis einschließlich Sonntag ist das Museum geöffnet. Danach macht das Haus bis Dezember dicht, um mit einem neuen Konzept ins nächste Jahr zu starten.
Das „Standbein“, wie Projektleiter Thomas Wolff sagt, wird dann die Dauerausstellung „Museum der niederrheinischen Seele“ bilden, die auf fast 400 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss und im Keller Regionalkultur und -geschichte präsentiert.
Unterm Dach wird zudem ein neuer Raum für Museumspädagogik eingerichtet, auch Wechselausstellungen sollen dort ihren Platz finden. Wolff: „Während sich zum Beispiel ein Teil der Dauerausstellung mit dem Glauben beschäftigt, könnte eine ergänzende Wechselausstellung auf die Geschichte des Deutschen Ordens in Grevenbroich eingehen.“
Bis dahin gibt es für Bautrupp und Planer noch jede Menge zu tun. Decken und Bodenbeläge müssen restauriert, Fenster erneuert werden. Sobald im Sommer die eigentliche Sanierung abgeschlossen ist, beginnt der Ausstellungsbau in den Etagen.
Dann werde auch der Keller wieder bespielt. Während die Räume in letzter Zeit leer standen, sollen sie nach der Sanierung Platz für das Depot und eine neue Sammlung bieten. Letztere wird unter dem Titel „Druckwerk“ vergangene Arbeitswelten dokumentieren. Prunkstück ist die Münzprägemaschine von Diedrich Uhlhorn, der laut Wolff der „Motor der Industrialisierung“ war.
Aus seinen Werkstätten ging eine Maschinenfabrik hervor, die bis heute als Buckau-Wolf bekannt ist. Sie prägte das Gesicht der Stadt ebenso wie Pfeifer & Langen, die Elsener Zuckerfabrik oder andere ansässige Firmen.
Das Museum sucht dazu noch Leihgaben — wie Arbeitskittel, die Uhr zum Firmenjubiläum oder alte Lohnzettel. Interessierte können sich unter Telefon 2 2 02181/608 641 melden.