Villa Erckens zeigt Monroe-Fotos
Im Frühjahr werden 80 Fotografien ausgestellt — darunter auch die Bilder, die als „The last sitting“ Kultstatus erreichten.
Grevenbroich. Nach der Ausstellung mit weltbekannten Fotografien von Linda McCartney plant das Museum der niederrheinischen Seele für das nächste Jahr eine weitere Bilderschau. Anfang April wird sich in der Villa Erckens alles um Marilyn Monroe drehen, das archetypische Sex-Symbol des 20. Jahrhunderts.
Das Museumsteam wird in Zusammenarbeit mit der Hamburger Ausstellungsproduktion Ina Brockmann und Peter Reichelt rund 80 Fotos präsentieren — darunter auch Bilder des Werbe- und Modefotografen Bert Stern, die unter dem Titel „The last sitting“ (Die letzte Sitzung) rund um den Globus gingen. Die Aufnahmen, die im Juni 1962 für die Zeitschrift „Vogue“ entstanden, gehören zu den letzten vor dem geheimnisumwitterten Tod der amerikanischen Schauspielerin.
Thomas Wolff, Museumsmitarbeiter
„Mit Marilyn Monroe können wir 2018 ein weiteres populär-kulturelles Thema anbieten“, freut sich Thomas Wolff vom Museumsteam. Denn Angebote aus diesem Genre kommen in Grevenbroich an — das haben in der Vergangenheit etwa die Ausstellungen zum Jubiläum der Jugendzeitschrift „Bravo“ oder zur Geschichte der heimischen Kinos gezeigt. „Auch die McCartney-Schau mit den Bildern vor Rock- und Popstars der 1960er Jahre war sehr gut besucht“, berichtet Wolff. Und 2018 zieht die Monroe für einige Monate ins Museum ein. „Gemeinsam mit dem Kunstverein als Mitveranstalter werden wir außergewöhnliche Fotos des legendären Filmstars präsentieren können“, sagt Wolf.
Darunter werden auch Aufnahmen vom Tom Kelley sein, der schon 1949 die Reize der jungen Norma Jeane Baker festhielt, die unter dem Namen Marilyn Monroe zum Star wurde. Eines der Fotos dieser Serie wurde weltweit als Kalenderblatt veröffentlich und zierte 1953 die erste Ausgabe des Playboy-Magazins. Just in diesem Jahr bekam Milton H. Greene den Auftrag, die Monroe für die Weihnachtsausgabe von „Look“ zu fotografieren. Die beiden verband für einige Jahre eine enge Freundschaft, und es sollten zahllose weitere Bilder entstehen, bis 1957 — wohl im Umfeld der Eheschließung mit Arthur Miller — der Kontakt zerbrach.
„Den Schwerpunkt der Ausstellung werden die Aufnahmen von Bert Stern bilden“, berichtet Thomas Wolff. „Sterns Fotos stellen die Monroe in eindringlicher Dichte und zum Teil großer Intimität vor.“ Auch das letzte Foto dieser Serie — geschossen von Sterns Assistenten Leif-Erik Nygårds — wird im Museum zu sehen sein. Ebenso die „Wollpullover“-Fotos, die George Barris 1962 für die „Cosmopolitan“ am Strand von Santa Monica aufnahm, und Alan Grants Bilder für das Hochglanzmagazin „Life“.
Überhaupt werden Fotos im nächsten Jahr in der Villa Erckens eine große Rolle spielen: Im Januar werden zu seinem 80. Geburtstag ausgewählte (Menschen-) Bilder des Grevenbroicher Weltenbummlers Clemens Schelhaas ausgestellt, im Februar wird Jürgen Larisch aus Wevelinghoven seine fotografischen Recherchen zu alten und teilweise vergessenen Cafés der Stadt präsentieren und im Spätsommer werden Fotos „Aus Fauna und Flora“ des Umweltbeauftragten Norbert Wolf zu sehen sein.
Eine weitere Ausstellung wird sich mit dem Erfinder Diedrich Uhlhorn beschäftigen, bevor in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein die Schicksale von Grevenbroicher Familien nach der Pogromnacht des Jahres 1938 geschildert werden.