Was verlangt die Stadt für die Internationale Schule?
Bürgermeister verhandelt mit dem Investor. Der Stadtrat soll am Freitag entscheiden.
Neuss. Seit die Internationale Schule kurz vor Weihnachten Insolvenz angemeldet hat und kurz darauf der Meerbuscher Geschäftsmann Peter Soliman seine Rettungsabsichten konkretisierte, steht der Kauf des Grundstücks mit dem Schulgebäude am Konrad-Adfernauer-Ring in Rede.
Über eine komplizierte Konstruktion hatten Stadt und Kreis der — alten — ISR-Gesellschaft die Nutzung des Gebäudes ermöglicht. Für die neue GmbH, die ab Sommer den Schulbetrieb übernimmt, möchte Soliman nun die Schule kaufen. Der unabhängige Gutachterausschuss hat jetzt den Wert ermittelt. Der Grundstückswert liegt demnach bei 4 Millionen Euro für die etwa vier Hektar Fläche, der Ertragswert bei 13 Millionen — der Substanzwert bei 21 Millionen Euro.
Die Stadt hatte schon früh darauf hingewiesen, dass der ermittelte Wert nur die Untergrenze für einen Verkauf darstellen könne. So wurde etwa das Grundstück selbst dem Schulträger kostenlos zur Verfügung gestellt, auch muss die Stadt noch bis zum Sommer Zahlungen leisten, weil eine Patronatserklärung greift. Eine stille Einlage in Höe von 750 000 Euro ist ohnehin abzuschreiben.
Gestern führte eine erste Gesprächsrunde von Bürgermeister Herbert Napp und Investor Peter Soliman zu keinem Ergebnis. Man habe „die unterschiedlichen Standpunkte ausgetauscht“, sagte Napp anschließend. Für morgen ist ein zweites Treffen anberaumt.
Ziel des Bürgermeisters ist es, dem Rat zu seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl am Freitag „Eckpunkte einer konsensualen Lösung vorzulegen“. Wird er sich mit dem Meerbuscher Kaufinteressenten nicht einig, will er keinesfalls im Alleingang handeln — wie es ihm eine Vollmacht des Rates ermöglicht. Napp will dann dem Rat den Vorschlag des Investors unterbreiten — „und dann muss die Politik zustimmen oder ablehnen“.