Was wird aus Kunströhre der Volksbank?
Die Volksbank will erweitern. Auf der Baufläche steht Erich Hausers Monumentalskulptur „Raumsäule“.
Neuss. An der Zollstraße/Oberstraße will die Volksbank Düsseldorf Neuss eine neue Zentrale bauen. Das bekräftigte der Vorstand Klaus Reh auf der Bilanzpressekonferenz. Der städtische Planungsausschuss hat bereits grünes Licht gegeben. So wird nun der Parkplatz vor dem jetzigen Volksbank-Gebäude verschwinden. Und die große Hauser-Skulptur, die vor dem Eingang thront? Über ihr Schicksal ist noch nicht entschieden.
1973 ließ die Landeszentralbank das Gebäude als Rechenzentrum errichten, kurz darauf — es waren die Jahre, in denen „Kunst am Bau“ umgesetzt wurde — fand die Skulptur des Künstlers Erich Hauser dort ihren Platz. Ein korrespondierendes Werk steht vor der Landeszentralbank in Düsseldof.
„Raumsäule“ heißt das monumentale Gebilde, zum „Ofenrohr“ machten es die Neusser. Eine große Röhre liegt geknickt und verschlungen auf dem Betonsockel. Aus ihr ragt eine Röhre mehr als sieben Meter in die Luft — ebenfalls geknickt, labil, gerade noch im Gleichgewicht. Der 2004 verstorbene Künstler nutzt wie in vielen seiner Werke ausschließlich Edelstahl als Material.
Mit dem Verkauf des Gebäudes an die Volksbank ging auch die Kunst in deren Besitz über. Für Kulturamtsleiter Harald Müller zählt sie „zu den drei, vier wichtigsten Skulpturen, die wir in Neuss haben.“ So sieht es auch Kulturdezernentin Christiane Zangs. Längst sei dieses Kunstwerk fest mit Neuss verwachsen: „Ich denke, die Skulptur sollte in Neuss bleiben“, sagt die Beigeordnete. Darum will sie sich bemühen.
Für die Volksbank betont Christian Feldbinder, noch sei nicht über den Verbleib entschieden. „Wir sind uns klar darüber, was für ein tolles Kunstwerk wir hier haben“, sagt er. Vielleicht könne es ja sogar in den Neubau integriert werden.