Weniger Zonen für Windräder

Der Regionalplan-Entwurf sieht nur noch vier Vorrangflächen in Grevenbroich vor.

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Grevenbroich. Der Regionalplan soll am 14. Dezember vom Regionalrat Düsseldorf beschlossen werden, doch die CDU-Fraktion im Gremium hat für die Zukunft bereits eine Änderung im Sinn. Sie will die Windkraft-Vorrangflächen aus dem Plan herausnehmen. „Wir übergeben den Kommunen damit die Verantwortung, Sie wissen am besten, wo etwas geht und wo nicht“, begründet Fraktionsgeschäftsführer Dirk Brügge, zugleich Kreisdirektor im Rhein-Kreis Neuss.

Heftig war die Diskussion in Grevenbroich zum Regionalplan. Der erste Entwurf hatte hier gleich zehn Windkraft-Vorrangflächen vorgesehen — darunter eine große bei Wevelinghoven. Bewohner gingen auf die Barrikaden, der Rat sprach sich gegen weitere Zonen aus. Im Rathaus entstanden etliche Stellungnahmen — auch mit dem Argument, dass Grevenbroich mit den Kraftwerken reichlich zur Energieversorgung beitrage. Der Erfolg: Der aktuelle Entwurf sieht nur vier Zonen vor.

Doch die Regionalrats-CDU will eine grundsätzliche Änderung. „Die neue Landesregierung hat im Koalitionsvertrag festgelegt, die Vorrangflächen aus dem Landesentwicklungsplan (LEP) herauszunehmen. Danach nehmen wir sie auch aus dem Regionalplan heraus“, kündigt Brügge an.

„Die rot-grüne Landesregierung hatte im LEP für uns 3500 Hektar vorgegeben. Wir konnten die Zahl reduzieren, mussten aber 2300 Hektar ausweisen“, sagt Brügge und fügt an: „Die Konkurrenzsituation zwischen Vorranggebieten sowie Naturschutz, Wohnbebauung und Landschaft muss noch einmal grundsätzlich beleuchtet werden.“

Der Vorstoß, das Heft des Handelns in kommunale Hand zu legen, stößt in Grevenbroich auf Zustimmung. „Die Kommunen müssen bei den Zonen die Handlungsfähigkeit zurückerhalten“, sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser. SPD-Fraktionschef Horst Gerbrand erklärt: „Ein solcher Schritt würde die Position der Stadt stärken. Wir wollen keine zusätzlichen Zonen.“