Wenn die Kleinen die Großen ärgern
Der SV Rosellen, der BV Wevelinghoven und der FC Straberg sorgten für echte Überraschungen bei Hallenmeisterschaft.
Rhein-Kreis. Die Vorrunde der Fußball-Hallenmeisterschaft im Rhein-Kreis hielt die eine oder andere Überraschung parat. Letztlich haben sich folgende acht Mannschaften durchgesetzt und für die Endrunde am kommenden Sonntag qualifiziert: SV Rosellen, DJK Gnadental, SC Kapellen, FC Straberg, VfL Jüchen/Garzweiler, VdS Nievenheim, BV Wevelinghoven, TuS Grevenbroich.
In Neuss setzte sich überraschend der SV Rosellen durch. „Jetzt muss ich meine ganze Vorbereitung umplanen“, sagte Trainer Dalibor Dobras lachend. Im Finale gegen den glänzend besetzten C-Ligisten VfR Neuss, dessen Fans die Stadionhalle mit Trommeln und Schlachtrufen mit Leben füllten, gewann der SV Rosellen mit 3:2 im Neunmeterschießen. Auch das Halbfinale gegen die Holzheimer SG wurde vom Punkt aus entschieden. Hier gewann der SV nach einem echten Krimi mit 7:6.
Dass der Bezirksligist SV Uedesheim nur seine Zweitvertretung zur Vorrunde schickte, kam der DJK Gnadental zugute. Die erste Mannschaft des SVÜ konnte in der Stadionhalle nicht antreten, da sie an einem Hallenturnier ihres Ausrüsters in Bad Soden teilnahm. Die zweite Mannschaft schlug sich trotz der ungeliebten Rolle des Lückenfüllers wacker und zog sogar ins Halbfinale ein. Dort scheiterten sie am späteren Sieger DJK Gnadental mit 2:5. Im Endspiel bezwang Gnadental den SC Grimlinghausen mit 1:0.
Es war ein hartes Stück Arbeit, mit dem sich der SC Kapellen bei seiner ersten Teilnahme seit gut 20 Jahren für die Hallen-Endrunde in Gustorf qualifiziert hat. In der Vorrunde C gewann der SCK letztlich aber jedes Spiel und schlug auch im Finale den SV Bedburdyck/Gierath mit 2:1. „Die erste Hürde haben wir genommen und ich bin froh, dass wir jetzt in der Endrunde spielen können“, so SCK-Trainer Oliver Seibert.
In der Gruppe D gab es keine großen Überraschungen. Landesligist VfL Jüchen/Garzweiler erlaubte sich zwar in der Vorrunde einen Stolperer gegen C-Ligist Helpenstein, gab sich dann aber keine Blöße mehr und qualifizierte sich durch einen klaren 9:0-Sieg im Finale gegen den VfR Büttgen für die Endrunde am kommenden Sonntag. „Wir spielen Kreisliga B, Jüchen in der Landesliga. Wenn die Tore nicht so schnell gefallen wären, hätte es anders laufen können, aber wir hatten Spaß“, sagte VfR-Coach Christian Mausberg. Der VfL Jüchen hat für die Endrunde ein klares Ziel: „Wenn man so weit kommt, will man auch gewinnen“, sagte Trainer Michele Fasanelli.
Die Kreishallenmeisterschaft lebt Jahr für Jahr auch von ihren Überraschungen. Und die wohl größte dieser Ausgabe ist die Qualifikation des FC Straberg für die Endrunde. Der B-Kreisligist schaltete den großen Nachbarn und Bezirksligisten TSV Bayer Dormagen im Endspiel der Vorrunde E mit 6:5 nach Siebenmeterschießen aus. „Vor dem Turnier hätte damit niemand gerechnet. Am Ende ist das vielleicht noch nicht einmal unverdient“, fand FC-Trainer Thomas Baumer.
In der Sporthalle Nievenheim spielten zwei Favoriten bereits in der Vorrunde gegeneinander: Titelverteidiger VdS Nievenheim und der FC Delhoven, der in den vergangenen fünf Jahren immer in der Endrunde dabei war. In der Vorrunde siegte Nievenheim mit 6:0, im Finale stand schließlich ein 4:1-Erfolg zu Buche. „Wir sind sehr souverän aufgetreten und haben das Ding gut runtergespielt“, lobte VdS-Trainer Sascha Querbach seine Spieler.
Auch die Vorrunde G hatte ihren Überraschungssieger: A-Kreisligist BV Wevelinghoven machte im Endspiel bei seinem 5:2-Erfolg kurzen Prozess mit dem Bezirksligisten SG Kaarst. „Die Jungs haben überragend gekämpft und letztlich auch verdient gewonnen. Das war insgesamt sehr schön anzusehen“, urteilte Trainer Michael Ende, der sich das Geschehen von der Tribüne aus ansah. Die Verantwortung hatte er seinem Kapitän Tim Bernrath übertragen.
Nicht viel hat gefehlt und die Kreismeisterschaft wäre um eine weitere Überraschung reicher gewesen. Denn C-Kreisligist SV Rot-Weiß Elfgen spielte in Vorrunde H ein ganz starkes Turnier — erst nach Neunmeterschießen im Endspiel unterlag Elfgen dem großen Stadtrivalen TuS Grevenbroich mit 2:5. Der Bezirksligist zitterte sich gegen einen tapfer kämpfenden Außenseiter in die Endrunde. pas-/hane/srh