Wirtschaft im Kreis wächst
Bericht der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises liefert positive Zahlen für das Jahr 2010.
Rhein-Kreis Neuss. Die positive Stimmung, die deutschlandweit von allen Wirtschaftsinstituten verkündet wird, spiegelt sich auch im Rhein-Kreis Neuss wider. Dieses Fazit zogen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und sein Ständiger Vertreter, Jürgen Steinmetz, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
„Im Rhein-Kreis Neuss scheint die Sonne. Die Wirtschaft befindet sich, anders als erwartet, stabil auf einem hohen Niveau und wächst weiter“, sagte Petrauschke. Die Quote der Arbeitslosen liege bei 6,3 Prozent. Für 2012 werde eine Arbeitslosenzahl von sechs Prozent im gesamten Kreis angestrebt. Einige Städte hätten das bereits erreicht — zum Beispiel Kaarst und Korschenbroich.
Immer noch profitiere der Kreis von der günstigen geografischen Lage, dem Branchen-Mix und einer gut vernetzten Wirtschaftsförderung. „Bezeichnend für die gute wirtschaftliche Situation ist, dass Krisenberatung bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft überhaupt nicht nachgefragt wird“, sagte Petrauschke.
Der Jahresbericht 2010 untermauert seinen Optimismus: So ist die Zahl der im Handelsregister eingetragenen Firmen im vergangenen Jahr um 300 auf 8150 gestiegen, die der Kleingewerbetreibenden sogar um 1400 auf 19 800.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist im Kreis um 300 Arbeitnehmer auf 126 000 gestiegen. Zudem wurden 480 Gründungswillige, Existenzgründer und Jungunternehmer vom Startercenter beraten. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 700 Existenzgründungen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig und liegt bei drei Prozent.
Nachdem 2009 die Zahl der Übernachtungen im Kreis um 10,6 Prozent gesunken war, konnte in 2010 ein Zuwachs von 630 439 auf 652 223 Übernachtungen verzeichnet werden. Der Rückgang von ausländischen Gästen um 2,2 Prozent, konnte durch mehr deutsche Besucher ausgeglichen werden.
Petrauschke zeigte sich insgesamt zufrieden mit der interkommunalen Zusammenarbeit mit Köln/Bonn, dem Niederrhein und Düsseldorf. In manchen Gewerbebereichen, zum Beispiel dem Handwerk, sehe man aber noch Potenzial. Die Kreiswirtschaftsförderung will auch im Oktober wieder einen Existenzgründertag und im September ein Mittelstandsforum ausrichten. Zudem ist ein weiteres Mittelstandsbarometer geplant.
Auch möchte die Kreiswirtschaftsförderung sich künftig internationaler ausrichten — mit Messeauftritten unter anderem in den Niederlanden und mit Unternehmerreisen. „Die sind vor allem von kleinen und mittelständischen Unternehmen sehr gut angenommen worden“, sagt Steinmetz. Reisen nach Polen und Rumänien seien geplant. Aber auch deutschlandweit möchte sich der Kreis wieder präsentieren — in München auf der Expo Real, der Fachmesse für Gewerbeimmobilien, und der Transport und Logistik Messe.