Schumann-Haus in Düsseldorf wird Museum - Musiker bleibt
Düsseldorf (dpa/lnw) - Das historische Schumann-Haus in der Düsseldorfer Altstadt wird in weiten Teilen zu einem Museum ausgebaut. Nach langen Auseinandersetzungen mit einem Musiker, der seit Jahrzehnten in dem Haus lebt, ist der Weg für die Sanierung frei.
Das Gebäude, in dem der romantische Komponist Robert Schumann (1810-1856) und seine Frau Clara Mitte des 19. Jahrhunderts einige Zeit wohnten, soll für 3,2 Millionen Euro saniert werden, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Geplant ist demnach, das Museum im Herbst 2020 unter der Leitung des Heinrich-Heine-Institutes zu eröffnen.
Der Cellist Thomas Beckmann, der mit Benefizkonzerten zugunsten von Obdachlosen bundesweit bekannt wurde, wird weiter im zweiten Stock des Schumann-Hauses wohnen. Das teilte Beckmann auf Anfrage mit.
Das Gebäude war von 1852 an Wohnsitz des Musikerehepaars Robert und Clara Schumann und ihrer sieben Kinder. Schumann selbst hatte dreieinhalb Jahre von 1850 bis zu seiner Einlieferung in eine Nervenheilanstalt bei Bonn in Düsseldorf gewohnt. Davon lebte er nur die letzten eineinhalb Jahre mit der Familie in dem Haus in der Bilker Straße. In der letzten Lebensphase Schumanns in Düsseldorf sei etwa ein Drittel seines Gesamtwerkes entstanden, hatte die Stadt erklärt.
Ausgehend von der ehemaligen Wohnung der Familie Schumann soll das Museum eine Fläche von rund 650 Quadratmetern haben. Dazu gehört ein Erweiterungsbau, der die Tordurchfahrt überspannen soll.
Die Stadt hatte dem Musiker Beckmann vergeblich angeboten, in ein anderes Haus zu ziehen. Beckmann hat einen unbefristeten Mietvertrag und auch das Dachgeschoss ausbauen lassen. Seine nächste Tournee im Rahmen des Projekts „Gemeinsam gegen Kälte“ führt den Cellisten im Winter durch 140 Städte.