Neue Saison Es gibt wieder Kammermusik im Schwelmer Haus Martfeld
Schwelm · Die beliebte Reihe in Schwelm startet mit vier hochkarätigen Konzerten in eine neue Spielzeit.
„Im letzten Jahr ist die Reihe Martfeld Klassik wieder hervorragend gelaufen“, sagte Bürgermeister Stephan Langhard, als im Haus Martfeld die neue Spielzeit vorgestellt wurde. Die beliebte Konzertreihe wird seit vielen Jahren vom Schwelmer Ehrenbürger Wilhelm Erfurt (94) privat finanziert. „Es ist ihm ein persönliches Anliegen und diese Reihe liegt ihm sehr am Herzen“, betonte Cornelia Eggert von der Erfurt-Stiftung. Liviu Neagu-Gruber und Bürgermeister Stephan Langhard bedankten sich für das großzügige Engagement des Mäzens, ohne das die Konzerte nicht möglich wären.
Neagu-Gruber, künstlerischer Leiter der Konzertreihe, konzipiert die Kammermusikprogramme seit vielen Jahren. „Im vorigen Jahr waren wir gut, aber in diesem Jahr sind wir noch besser“, sagte der 1. Geiger des Sinfonieorchesters Wuppertal voller Stolz auf die gelungene Programmauswahl mit erstklassigen Interpreten.
Das Agnes Quartett macht den Anfang im November
Auf vier hochkarätige kammermusikalische Konzerte können sich Besucher in dieser Spielzeit freuen. Den Anfang macht am Sonntag, 17. November, das Agnes Quartett, das aus Musikern renommierter Orchester, wie dem WDR Sinfonieorchester Köln und der Royal Opera Covent Garden London, besteht. Im Haus Martfeld werden sie ein Streichquartett von Dimitri Schostakowitsch in zwei Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy einbetten. Am 19. Januar stehen „Les Vendredis bei Belaieff“ auf dem Programm. „Das ist ein Traum von mir“, sagte Neagu-Gruber begeistert. Der russische Musikliebhaber Mitrofan Petrowitsch Belaieff (1836-1903) gründete 1884 in St. Petersburg eine Stiftung zur Förderung russischer Komponisten und Musiker. Um Belaieff, der selbst hervorragend Bratsche spielte, entstand ein Kreis von Komponisten, der sich regelmäßig mit neuen Werken in seinem Haus traf. Die „Freitagabende“ spielten im Musikleben der damaligen Zeit eine wichtige Rolle.
Die Bedeutung vieler russischer Komponisten wie Borodin, Scriabin oder Glasunow und vieler anderer sind ohne Belaieff nicht denkbar, der fast sein ganzes Vermögen und seine Energie in die Förderung russischer Musik investierte. Besucher des Kammerkonzerts erwartet eine spannende Mischung aus Musik von Rimsky-Korsakow, Glazunow, Borodin und anderen russischen Komponisten. „Das wird ein sehr unterhaltsames Konzert“, freut sich der künstlerische Leiter, der zusammen mit seinen Kollegen Axel Hess (Geige), Matthias Neumann (Bratsche) und Joël Wöpke (Cello) vom Sinfonieorchester Wuppertal spielen wird.
Unter dem Titel „Reiselust“ steht das Konzert am 9. März mit Werken von George Enescu, Wolfgang Amadeus Mozart und Peter Tschaikowski. Als Sextett werden Iva Miletic und Liviu Neagu-Gruber (Geigen), Florian Glocker und Axel Hess (Bratschen), Anne Yumino Weber und Joël Wöpke (Celli) vom Sinfonieorchester Wuppertal aus nächster Nähe zu erleben sein. Mit Enescu geht die musikalische Reise nach Rumänien, die „Souvenir de Florence“, die Tschaikowski in Russland komponierte, führen nach Italien und Mozarts „Sinfonia Concertante in Es-Dur“, die 1807 von einem anonymen Wiener Bearbeiter für Streichsextett arrangiert wurde, ist von Paris-Reisen beeinflusst. „Das ist ein sehr anspruchsvolles Stück mit einer spannenden Abfolge. Es ist unglaublich schöne Musik“, erklärte Neagu-Gruber.
Am 25. Mai stehen „Jahreszeiten“ auf dem Programm. Zuerst die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi mit bekannter „Ohrwurmqualität“, anschließend „Las Cuatro Estaciones Porteñas“ – „Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires“ des argentinischen Komponisten und Tango-Altmeisters Astor Piazzolla.
Die Eintrittspreise sind unverändert geblieben. Karten für 16 Euro (Erwachsene), 12 Euro (Schüler/Studenten), 9 Euro (Schwelm-Pass) sind über hausmartfeld@schwelm.de, Tel. 0 23 36/91 44 37 oder 0 23 36/91 44 38 sowie bei EnnepeRuhr-Live.de und den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich