Sexueller Missbrauch Missbrauch im Bistum Essen - Kirche übergibt Akten über mögliche Fälle an Staatsanwaltschaft

Essen · Das Bistum Essen will Akten über mögliche Missbrauchsfälle an die Staatsanwaltschaft übergeben. Man müsse davon ausgehen, dass es sich bei den Beschuldigten um Täter handelt.

Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche ist immer wieder ein Thema.

Foto: picture alliance / dpa/Zucchi Uwe

Das Bistum Essen wird der Staatsanwaltschaft 41 Akten über mögliche Missbrauchsfälle durch Geistliche zur Verfügung stellen. „In den betreffenden Fällen müsse man davon ausgehen, dass es sich bei den Beschuldigten tatsächlich um Täter handle, bestätigte Bistumssprecher Ulrich Lota“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bistum, das damit auf einen Bericht des „Neuen Ruhrworts“ bestätige.

"Wir rechnen mit den Unterlagen in den nächsten Tagen", wird Oberstaatsanwältin Anette Milk, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen, in der Mitteilung zitiert.

Da die Bistumsgrenzen und der Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Essen nicht deckungsgleich seien, sei es möglich, dass die Ermittler Akten nach einer ersten Sichtung an benachbarte Behörden abgeben.

Das Bistum Essen habe seit seiner Gründung 1958 85 Opfer von sexuellen Übergriffen und 60 beschuldigte Geistliche verzeichnet. 19 Priester sind nach Angaben des Bistums verurteilt worden: sieben von ihnen straf- und kirchenrechtlich, vier nur strafrechtlich und acht nur kirchenrechtlich. Für die anderen 41 Priester gebe es ernstzunehmende Hinweise auf Missbrauchstaten, heißt es weiter.

(red)