Krankenhaus in Viersen Ehemaliges Impfzentrum wird umgebaut
Kreis Viersen · Ein Teil des ehemaligen Krankenhauses St. Cornelius in Viersen-Dülken wurde als Impfzentrum genutzt. Wie es jetzt weitergeht.
Während zuletzt im Erdgeschoss des ehemaligen Krankenhauses in Viersen-Dülken Besucher des Impfzentrums ihre Corona-Schutzimpfungen erhielten, waren auf den anderen Etagen Handwerker zugange: „Im Gebäude wurde schon kräftig zurückgebaut“, sagt Thomas Axer, Geschäftsführer des Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen. Das AKH betrieb das St.-Cornelius-Krankenhaus, bis es 2016 geschlossen wurde – seitdem wird für die Nachnutzung geplant. Ein Seniorenheim mit 78 Plätzen, eine Pflegeschule sowie Wohnungen sollen entstehen. Dafür investiert das AKH rund 20 Millionen Euro. Im Herbst sei bei der Stadt Viersen der Bauantrag für das Seniorenheim eingereicht worden, berichtet Axer. Der zweite Teil des Bauantrags, für Pflegeschule und Wohnungen, folgte kurz vor Weihnachten. Nun wartet er zwar auf die Genehmigungen – doch währenddessen wird weiter gearbeitet.
Seit 2016 steht das Gebäude an der Heesstraße so gut wie leer. In einem Teilbereich betreibt das AKH noch die Abteilung der Zentral-Sterilisation. Einen anderen Bereich nutzte zwischenzeitlich der Kreis Viersen: Ende November 2020 teilte der Kreis mit, Teile des Gebäudes als Impfzentrum ausbauen zu wollen. Mitte Dezember war das Impfzentrum startklar, doch der Impfstoff fehlte. Anfang Februar 2021 nahm es den Betrieb auf – am 30. September war Schluss. Dass das ehemalige Krankenhaus vorübergehend als Impfzentrum genutzt wurde, habe für keine zeitlichen Verzögerungen in der Planung des AKH gesorgt, betonte Axer damals. Ende 2021 Jahres wurde das Impfzentrum reaktiviert und vor knapp zwei Wochen, am 17. Dezember, wieder geschlossen.
Bereits 2017 sollten eigentlich die Senioren aus dem benachbarten Corneliushaus in das bis dahin modernisierte ehemalige Krankenhaus ziehen, doch daraus wurde nichts: „Die Planung und Genehmigung ist doch deutlich aufwändiger als gedacht“, erläuterte Axer damals. Auf den einstigen Stationen in der ersten bis dritten Etage soll das neue Seniorenheim entstehen, mit 78 Plätzen in Einzelzimmern samt eigenem Sanitärbereich, berichtet der AKH-Geschäftsführer nun. Weite Teile der Inneneinrichtung, unter anderem auch die Sanitäranlagen und Türen seien bereits zurückgebaut, „sodass man im Prinzip nur noch von einer geschlossenen Rohbauhülle sprechen kann“, sagt Axer.
Im nächsten Schritt sollen Dämm-Materialien entfernt werden. Dafür müssten die Arbeiter Schutzausrüstung tragen, für den Fall einer Schadstoffbelastung. Zu Jahresbeginn stehen Axer zufolge diese und weitere Arbeiten, die genehmigungsfrei auszuführen sind, an. So sollen etwa zeitnah Ausschreibungen für verschiedene Gewerke vorbereitet werden, „damit wir möglichst spätestens im zweiten Quartal 2023 loslegen können, zu bauen“.
Wegen der aktuellen Energiekostenentwicklung solle die bisherige Planung noch mal optimiert werden, berichtet Axer. Ursprünglich sei ein Blockheizkraftwerk vorgesehen gewesen, Fachplaner würden nun aber auch Alternativen, etwa Wärmepumpen, prüfen. Auch auf die Dämmung der Gebäudehülle sollen sie ihr Augenmerk legen. Diese zusätzliche energetische Sanierung werde Mehrkosten verursachen, doch über die Jahre amortisiere sich das, erläutert Axer.
Der AKH-Geschäftsführer rechnet damit, dass der Umbau für das Seniorenheim etwa eineinhalb Jahre dauert. Darüber hinaus sollen in dem ehemaligen Krankenhaus 18 barrierefreie, 40 bis 70 Quadratmeter große Wohnungen entstehen, das könnte Axer zufolge noch etwas länger dauern. Es gebe bisher unverplante Restflächen, diese könnten als Arztpraxen genutzt werden. Die Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe von AKH, St.-Irmgardis-Krankenhaus Viersen-Süchteln und der Caritas soll auf rund 2000 Quadratmetern in dem als Impfzentrum genutzten Bereich eingerichtet werden. Sie erhalte einen eigenen Eingangsbereich, ergänzt Axer und kündigt an: „Wir werden alles daran setzen, zum Jahresende 2023 die Fertigstellung zu realisieren.“