(naf) Das Tagungszentrum des Kreises Viersen soll moderner werden: mit helleren Möbeln und Böden, teils neuer Beleuchtung, verbesserter Akustik und neuer multimedialer Technik. Dazu gehört ein installiertes Kamerasystem, sodass zum Beispiel Sitzungen politischer Gremien online übertragen werden könnten. „Im nächsten Jahr geht es endlich los“, informierte Landrat Andreas Coenen (CDU) zuletzt den Kreistag in dessen letzter Sitzung vor Weihnachten. Ab März soll das Forum am Rathausmarkt in Viersen saniert werden, ein Großteil der Räume wird dann vorerst nicht nutzbar sein. „Es mussten Ausweichmöglichkeiten gefunden werden, auch für die Stadt Viersen“, sagte Coenen. Denn sowohl für den Kreistag als auch für den Viersener Stadtrat ist während des Umbaus nicht genügend Platz im Forum. Wie der Ausweich-Plan aussieht, stellte Jörg Papenkort, beim Kreis Viersen der Leiter des Gebäudemanagements, in der Kreistags-Sitzung vor. Dabei werden wohl neben Viersen-Dülken auch Kempen und Grefrath eine zentrale Rolle einnehmen.

Im März 2022 hatte der Kreistag beschlossen, das 1982 erbaute Forum sanieren zu lassen. Es wird nicht nur für Sitzungen genutzt, sondern zum Beispiel auch für Besprechungen, Jubiläumsfeiern und Tagungen. Die Räume im ersten und zweiten Obergeschoss werden, wie Papenkort berichtete, nun modernisiert. Dazu zählt der große Sitzungssaal ebenso wie das Foyer und die Toiletten.

Die Kreisverwaltung rechnet mit 6,2 Millionen Euro an Umbaukosten. Teilweise laufe noch die Auftragsvergabe für verschiedene Leistungen, teilweise laufe die Auswertung der Vergabeverfahren.

Gesucht wird unter anderem ein Dienstleister für die Medientechnik. Als Datum für die Wieder-Inbetriebnahme des Forums nannte Papenkort den 21. August 2024. „Wir haben etwas Puffer eingeplant“, sagte er – für den Fall, dass es zum Beispiel Material-Lieferschwierigkeiten gebe.

Am 12. Januar wird der Kreistag laut Sitzungskalender 2023 voraussichtlich zum letzten Mal vor dem Umbau im Forum am Kreishaus zusammenkommen.

Am 28. Februar tagt dort noch der Ausschuss für Planen, Bauen und Infrastruktur – ab dem 1. März sind im Sitzungskalender keine Sitzungsorte mehr vermerkt. Mit einer Ausnahme: Der Kulturausschuss soll demnach im August 2023 in den Konferenzräumen eins und zwei seine Sitzung abhalten.

Vorgesehen ist jedenfalls, dass für kleinere Sitzungen und Besprechungen die früher bereits restaurierten Konferenzräume im unteren Geschoss des Forums genutzt werden. Dafür können auch Konferenzräume zusammengelegt werden. Ein Beispiel: Die Konferenzräume drei und vier haben zusammengelegt bis zu 36 Plätze. Ein Großteil der Ausschuss-Sitzungen wird aber wohl verlagert. Während des Umbaus ist auch nicht angedacht, nach und nach einzelne Bereiche des Forums in den oberen Geschossen wieder freizugeben, sobald sie fertig saniert sind: „Wir werden das komplett sperren“, sagte Papenkort. Auch der Haupteingang wird geschlossen, über Nebeneingänge bleibt die untere Etage erreichbar.

Neben den kleinen Konferenzräumen im Forum nutzt der Kreis Viersen einige seiner Liegenschaften als Ausweichstätten. Der Kreistag zum Beispiel kommt bis August 2024 in der Cafeteria des Rhein-Maas-Berufskollegs in Kempen zu seinen Sitzungen zusammen, dort ist, wie Papenkort berichtete, Platz für bis zu 74 Personen.

Für Ausschuss-Sitzungen stellt der Kreis Viersen im Berufskolleg in Viersen-Dülken die Aula mit Platz für bis zu 54 Personen sowie die Cafeteria mit Platz für bis zu 62 Personen zur Verfügung. Im Freilichtmuseum in Grefrath ist darüber hinaus Platz für Sitzungen mit bis zu 26 Teilnehmern.

Eine mobile Mikrofonanlage für den Einsatz in den verschiedenen Ausweichstätten müsse noch gekauft werden, informierte Papenkort.

Der Leiter des Gebäudemanagements informierte die Kreistagsmitglieder zudem darüber, dass die Stadt Viersen vor allem das Bürgerhaus in Viersen-Dülken für Sitzungen nutzen wird. So berichtete es auch Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) zuletzt in der Sitzung des Stadtrates.