203 Erstklässler erleben einen aufregenden ersten Schultag

Die Schülerzahlen sind an den meisten Grundschulen wieder ein Stück zurückgegangen, die Lehrerstunden oft auch.

Sprockhövel. Philipp freut sich vor allem auf den Sportunterricht und darauf, dass er seine Geschwister in der Grundschule Hobeuken "wiedertrifft", die dem Kindergartenalter schon früher entwachsen waren. Lea versichert, dass sie besonderes aufs Rechnen gespannt ist. Mit ihrer neuen Grundschule in Haßlinghausen hat sie sich schon im August etwas vertraut machen können, als sie bereits die Ferienbetreuung des offenen Ganztagsbetriebs nutzte.

Die beiden Sechsjährigen sind zwei von insgesamt 203 Erstklässlern, die am Dienstag an den fünf Sprockhöveler Grundschulen eingeschult wurden. Eine Handvoll davon wiederholt die Schuleingangsphase. Insgesamt ist es an den Grundschulen erneut etwas leerer geworden, denn noch im vergangenen Jahr hatte es 226Erstklässler gegeben, im Sommer hatten 229 Viertklässler die Grundschulen verlassen. Und mittelfristig zeigt der Trend weiter nach unten (siehe Kasten).

Das war am Dienstag allerdings kein Thema bei den i-Dötzchen und den oft genauso aufgeregten Eltern, Großeltern oder Paten.

Überall ging es nach dem Schulgottesdienst zu Begrüßungsfeiern, gab es Aufführungen der älteren Schüler, um ihre neuen Schulkameraden auf den Geschmack zu bringen. So hatte die Theater-AG der Grundschule Haßlinghausen die kleine Hexe Cora auf die Bühne geschickt, die Schüler und Lehrer verhexen und den Schulbetrieb so gleich einstellen wollte, weil Lernen ja doof sei. Doch da widersprachen die jungen Schauspieler und auch das Publikum lebhaft, so dass am Ende alle erlöst wurden - und lernen durften.

Die Bedingungen dafür an den Schulen sind nicht überall besser geworden. Während es in Hobeuken eine zusätzliche Lehrerin gibt, um die zuletzt sehr knappen Lehrerstundenkontingente etwas aufzustocken, haben die anderen Schulen höchstens Ersatz für pensionierte Kolleginnen erhalten. An den großen Grundschulen Börgersbruch und Haßlinghausen gibt es sogar weniger Lehrkräfte, weil es jeweils eine Klasse weniger gibt als vor den Ferien.

"Wir haben leider auch relativ etwas weniger Lehrerstunden", sagt Haßlinghausens Schulleiterin Christa Mitze, die so nur zehn Wochenstunden für Doppelbetreuung (eine pro Klasse) zur speziellen Förderung anbieten kann. Gerne hätte sie aus den zwei mit je 30 Schülern sehr großen Eingangsklassen drei gemacht. "Dafür hätten wir aber mindestens zehn weitere Lehrerstunden gebraucht", sagt sie. Da spielte das Schulamt nicht mit.

Die Erstklässler an der Grundschule Gennebreck durften am Dienstag erstmals den neu gestalteten Vorplatz benutzen. Die hässlichen alten Treppen sind Vergangenheit. Allerdings waren die Bauzäune noch nicht verschwunden, weil nicht alle Arbeiten in den Ferien abgeschlossen werden konnten. In einem Teilbereich wurde am Dienstag noch gepflastert, während nebenan Fotos der Erstklässler geschossen wurden.

Neu ist auch Schulleiterin Brigitte Weigelt, die von der Grundschule Nord auf die seit einem Jahr vakante Stelle nach Gennebreck gewechselt ist.