Politik Am Donnerstag werden die ersten Entscheidungen gefällt
Sprockhövel. · Die erste Sitzung unter der Leitung von Sabine Noll soll nicht länger als 90 Minuten dauern. Spannend wird vor allem sein, wer Vertreter der ersten Bürgerin der Stadt wird.
Wenn sich am Donnerstag (17.30 Uhr) die Stadtverordneten zur konstituierenden Sitzung Sitzung in der Glückaufhalle treffen, dürfte die Szenerie der eines ersten Schultags nach den Ferien gleichen. Jeder muss schauen, wo sein neuer Sitzplatz ist. „Zumindest ist es so, wenn man von der Mittel- in die Oberstufe wechselt“, sagt Felix Steindorf (CDU), der mit seinen 29 Jahren erneut jüngstes Ratsmitglied der Stadt Sprockhövel ist. Alles in allem wird die Sitzordnung, die von der Verwaltung gemäß Corona-Maßnahmen vorbereitet wird, wohl gleichbleiben.
Getan hat sich indes etwas an der Sitzzahl. Die Grünen kommen nach der Kommunalwahl auf zehn Mandate, konnten ihre Sitze somit verdoppeln. FDP (3), WfS (2) und MiS (1) bleiben mit unveränderter Stärke im Rat. In den sogenannten interfraktionellen Gesprächen hat die neue Bürgermeisterin mit allen Vertretern verabredet, dass die erste Sitzung nicht länger als 90 Minuten dauern wird. Eröffnet wird die Ratssitzung vom ältesten Verordneten Klaus Machholz (WfS, Jahrgang 1939). Er wird wird die Begrüßung und Vereidigung Sabine Nolles vornehmen, bevor er ihr die Leitung der Sitzung überträgt.
Bereits im Vorfeld hatten sich die Fraktionen darauf geeinigt, die jeweiligen Ausschüsse mit 13 Personen zu besetzen. „Die Entscheidung fiel einstimmig“, erklärt Wolfram Junge, der seine Rolle als Oppositionsvertreter auslebt. „Wir werden die Politik von CDU und Grünen kritisch beobachten“, sagt der SPD-Chef. „Ohne jegliche Anfeindung“ auch für die Bürgermeisterin. Wenn es aus sozialdemokratischer Sicht dem Wohle der Stadt diene, werde man Noll unterstützen.
Bodo Middeldorf (FDP) bezeichnet die ersten Gespräche der Fraktionsvorsitzenden mit Sprockhövels erster Bürgermeisterin als konstruktiv. Der Kooperation zwischen SPD, FDP und WfS erteilte er nach der Wahl-Niederlage eine Absage. Das könne es in der Opposition nicht geben, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aber schon.
Die CDU wird Torsten Schulte als stellvertretenden Bürgermeister aufstellen, die SPD hat sich bislang noch auf keinen Kandidaten geeinigt. Ob es einen dritten Stellvertreter, möglicherweise aus den Reihen der Grünen gibt, ist unklar.