Betreuung: Für 95 Prozent der Kinder gibt es geeignete Plätze

Die Stadt Sprockhövel schneidet im Vergleich mit anderen Kommunen gut ab.

Sprockhövel. Setzen, sehr gut! Der Bildungsbericht Ruhr 2010 attestiert der Stadt Sprockhövel eine sehr gute Arbeit in Sachen Kinderbetreuung. Das mag wenig überraschen im Vergleich zu Großstädten wie Duisburg oder Oberhausen, gilt aber auch für Gemeinden mit durchaus ähnlicher Bevölkerungsstruktur.

So erreicht Sprockhövel beispielsweise eine Versorgungsquote der Drei-, Vier- und Fünfjährigen von über 95 Prozent. Damit liegt Sprockhövel an der Spitze der Metropole Ruhr. Zum Vergleich: Die höchsten Versorgungsquoten bei den Dreijährigen erreichen bei den Kreisen und kreisfreien Städten der Landkreis Unna mit rund 93 Prozent bzw. Bochum und Bottrop mit rund 87 Prozent.

„Ein entsprechendes Angebot schafft natürlich auch eine Nachfrage“, sagt Evelyn Müller vom Sachgebiet Soziales und Integration zu den Ergebnissen des Bildungsberichts. „Eltern, die davon ausgehen können, einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu bekommen, fragen möglicherweise auch eher nach, als Eltern, die davon ausgehen, dass ihre Stadt ohnehin nicht genügend Plätze anbietet.“ Vor allem das Kinder-Aktions-Zentrum als freier Träger habe einen großen Teil dazu beigetragen, die hohe Zahl der Betreuungsplätze zu schaffen. „Auch die geforderten 35 Prozent Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige bis 2013 werden wir problemlos schaffen“, sagt Evelyn Müller.

Im Hinblick auf den Personaleinsatz lassen sich große Unterschiede zwischen den Städten feststellen: Im Durchschnitt kommen rechnerisch 8,2 Kinder auf eine Vollzeit-Fachkraft. In Kindergartengruppen in Sprockhövel, Gevelsberg, Mülheim an der Ruhr und Witten liegt der Personaleinsatz bei eins zu sieben bis unter eins zu acht, in Werne und dem Kreis Unna liegt er bei knapp eins zu zehn. Damit betreut eine Fachkraft in Sprockhövel rechnerisch etwa drei Kinder weniger als eine Fachkraft in Werne.

„Spitze“ ist Sprockhövel auch in Sachen Berufsausbildung der Erzieher. Hier kann Sprockhövel einen Wert von 6,4 Prozent bei den akademisch ausgebildeten Fachkräften vorweisen — der Landesdurchschnitt liegt bei 3,1 Prozent. 8,8 Prozent der Mitarbeiter in Kindergärten und Kindertagesstätten verfügen nicht über eine fachbezogene Ausbildung oder sind (noch) nicht ausgebildet. Mit diesem Wert befindet sich Sprockhövel im oberen Mittelfeld.

Zur Abwechslung mal nicht ganz vorne liegt Sprockhövel in Sachen Kindertagespflege. Der Anteil fachlich qualifizierter Tagesmütter und -Väter beträgt laut Bildungsbericht in Sprockhövel unter 25 Prozent. In anderen Städten liegt er bei 100 Prozent. Auch die Zahl der Tagespflegekräfte, die mehr als drei Kinder betreuen, ist mit 9,1 Prozent gering. In anderen Städten im EN-Kreis liegt der Wert bei 18,2 Prozent (Wetter), 22,2 Prozent (Hattingen) oder sogar 55,6 Prozent (Gevelsberg).