Musikalische Darbietung Duo d’Or füllt die Herzkamper Kirche mit strahlenden Klängen

Sprockhövel · Flöte und Harfe sorgen mit erzählerischer Kraft für Musikgenuss.

Catarina Laske-Trier (l.) und Manuela Randlinger lassen als „Duo d‘Or“ ihre goldenen Instrumente in den schönsten Klangfarben leuchten.

Foto: Lilo Ingenlath-Gegic

Mit Flöte und Harfe entführten Catarina Laske-Trier und Manuela Randlinger die Besucher der Kirche Herzkamp in traumhaft schöne Klangwelten. Im Rahmen von Kultur-Kirche-Herzkamp präsentierten sie als Duo d‘Or mit Virtuosität, erzählerischer Kraft und großer Spielfreude Musik vom Barock bis in die Gegenwart.

Den Namen „Duo d‘Or – Duo aus Gold“ haben die Musikerinnen wegen der Farbe ihrer Instrumente gewählt. Sie zauberten an diesem Abend so wundervoll strahlende Klangfarben, dass sie dem Namen alle Ehre machten. Mit fein perlenden Harfenklängen beginnt die Flötensonate g-Moll, die jahrelang Johann Sebastian Bach zugeschrieben wurde, jedoch von seinem zweitältesten Sohn Carl Philipp Emanuel stammt. Für Flöte und Cembalo geschrieben, klingt die Sonate wie für Flöte und Harfe geschaffen, zumal im Original das Cembalo an einigen Stellen den Harfenklang imitiert. Das zärtliche Adagio klingt federleicht, das finale Allegro temperamentvoll.

Da es bei Kultur-Kirche-Herzkamp keine Programmzettel gibt, spendet das Publikum auch zwischen den Sätzen gut gemeinten Applaus. Mit dem temporeichen „Andante con Variazioni“ von Gioacchino Rossini folgen ganz andere Klänge. Variantenreich und virtuos begleitet von der Harfe scheint die Flöte fröhliche Opernarien zu singen. Catarina Laske-Trier und Manuela Randlinger gehören beide seit 22 Jahren dem Sinfonieorchester Wuppertal an. Die Solo-Harfenistin Randlinger ist außerdem seit 2015 Mitglied des Orchesters der Bayreuther Festspiele und Professorin für das Fach Harfe an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Laske-Trier ist seit 2020 Solo-Flötistin. Weil die Kolleginnen das Zusammenspiel sehr lieben, haben sie sich vor gut fünf Jahren zum Duo d’Or zusammengetan. Sie spielen in jedem Konzert und auf ihrer 2019 aufgenommenen CD „nur“ ihre Lieblingsstücke. Davon haben sie so viele, dass sie mehrere Konzertabende füllen könnten. Die „Quatre Danses Médiévales“ von Joseph Lauber sind eine Originalkomposition für Flöte und Harfe. Die treten gleichberechtigt mal in ausgelassenen, mal bedächtig voranschreitenden oder rhythmisch expressiveren Tänzen auf. Der Schluss ist zart perlend mit schimmerndem Klang.

Komponist für die Musik zu„Der Pate“

Von Nino Rota, der vor allem als Komponist für die Musik zum Film „Der Pate“ bekannt wurde, erklingt die Sonata mit sehnsuchtsvollen Flötentönen und fein glitzernden Harfenklängen. Mit Anspielungen an Tänze und melancholischen Untertönen wirkt die Musik wie von Sonne durchflutet. Ob bei einer romantischen Bootsfahrt über sanfte Wellen in der „Petit Suite – En bateau“ von Claude Debussy oder zwei schwungvollen Werken von Astor Piazzolla – gespielt von diesen großartigen Musikerinnen erscheinen Flöte und Harfe wie füreinander geschaffen.

Das weiß auch der Wuppertaler Komponist Lutz-Werner Hesse und hat eines der bis heute umfangreichsten Werke für diese Besetzung komponiert. „Wir haben ein Stück bekommen“, freuen sich Catarina Laske-Trier und Manuela Randlinger auf das „Pas de deux … Konzert für Flöte, Harfe und Orchester op. 91“, das am 17. November in der Historischen Stadthalle Wuppertal uraufgeführt wird.

In Herzkamp bekommt das begeisterte Publikum an diesem Abend zwei temperamentvoll interpretierte Zugaben von französischen Komponisten: Eine „Habanera“ von Ravel und das quirlige „Entr’acte“ von Jaques Ibert.