Egen: Keine Chance für eine Spielstraße?
Die Verwaltung verweist auf Tempomessungen vor Ort und sieht keinen Handlungsbedarf — viele Anwohner schon.
Herzkamp. Wenn am Donnerstag der Ausschuss für Umwelt, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung ab 17 Uhr tagt, wird ein Beschlussvorschlag von Seiten der Stadtverwaltung den Anwohnern der Straße „Egen“ in Herzkamp so gar nicht gefallen. Demnach sieht die Verwaltung „keine Notwendigkeit zur Ergreifung von verkehrlichen Maßnahmen“.
Für Anwohner Thomas Penker, der bereits im Januar Unterschriften von rund 50 Nachbarn sammelte, um für die Umwandlung der Straße von einer Tempo-30-Zone in eine Spielstraße zu kämpfen, ist diese Entscheidung der Stadt eine „absolute Enttäuschung“.
Die Verwaltung begründet diese Einschätzung mit einer im März durchgeführten Geschwindigkeitsmessung. Diese habe ergeben, dass die Geschwindigkeit von rund 85 Prozent der Autos auf der Straße Egen „mit 38,9 beziehungsweise 34,2 Stundenkilometern im absolut tolerierbaren Bereich“ liegt, heißt es in der Ausschussvorlage.
Für Penker ist diese Begründung „ein schlechter Witz“. Nur eine Woche lang die Geschwindigkeit zu messen, sage nichts über die tatsächliche Gefahr aus, die von Rasern ausgehe. „Ich lade jeden Politiker ein, sich mal einen Nachmittag in meinen Vorgarten zu setzen und zu sehen, was hier täglich los ist.“ Allerdings gehe es ohnehin nicht nur um die Geschwindigkeit der Autos: „Es gibt hier nicht mal einen vernünftigen Gehweg. Meine Kinder gehen nur in Begleitung zur Schule.“
Unterstützung bekommen Penker und seine Mitstreiter von den Bündnisgrünen. „Lösungen sollten gefunden werden, um Abhilfe zu schaffen“, heißt es in der Pressemitteilung, die die sachkundige Bürgerin Petra Schellhoff am Dienstag zum Thema veröffentlichte. So kündigte sie an, in der Sitzung am Donnerstag einen Antrag zu stellen, der ebenfalls die Umwandlung in eine Spielstraße vorschlägt.
Doch selbst wenn dieser Antrag abgelehnt wird und der Vorschlag der Verwaltung durchgeht, gibt Anwohner Thomas Penker noch nicht auf: „Ich werde in den nächsten Wochen noch einmal mit der Bürgerversammlung sprechen, um zu sehen, was wir machen können.“ Red