Eierraten in Sprockhövel: Sieger lag nur ein Ei neben der Lösung
Auf der altenTrasse gingen Waffeln und Tippzettel weg wie warme Semmeln.
Obersprockhövel. Kein Regen wie im vergangenen Jahr, diesmal trägt der Osterhase, der die Besucher am Eingang zur Pausenstation an der Alten Trasse empfängt, eine Sonnenbrille auf der Nase. Strahlende Gesichter auch bei den Gästen, die dicht bei dicht an den Tischen sitzen und frische Waffeln verzehren. Und ein strahlendes Gesicht hat auch Detlef Merken, der die Box bewacht, in die man die Karten von der Ostereier-Schätzaktion des Stadtmarketingvereins werfen kann. „Uns sind die Karten ausgegangen“, sagt Merken, der einen Stoß improvisierter Zettel in der Hand hält, angesichts der guten Besucherresonanz.
Emilia (10), Clara (10) und Emma (8) haben ihre Zettel schon eingeworfen. Sie sind erfahrene Eierschätzerinnen. Im vergangenen Jahr hatten sie sogar etwas gewonnen. Ihre Tipps, wie viele der bunten Exemplare in der halbdurchsichtigen Box lagern, liegen gar nicht so weit auseinander. „Ich hab’ geraten“, sagt die eine. „Ich hab’ angezählt und dann geschätzt“, sagt die andere. Ob’s wieder klappt? Ein wenig aufgeregt sind sie schon.
Apropos Ei — auf der grünen Wiese vor den Tischen hat der Geflügelzuchtverein Asbeck Boxen mit Tauben, Puten und Hühnern stehen. Oder, wie man erfährt, wenn man mit den Züchtern Winfried Lehmann und Karl Wilhelm Kappel ins Gespräch kommt: Ringschläger, Cröllwitzer Puten, Barnevelder und Antwerpener Bartzwerge. Besonders die Kinder gucken interessiert zu, wie die Hühner in der Wiese picken.
Nur gucken, nicht anfassen? Falsch, Kappel holt einen riesigen bunten Hahn aus seiner Box und hält ihn einem kleinen Mädchen hin, das seinerseits auf Vaters Arm sitzt. „Mach mal ei“, sagt Kappel. Vorsichtig streckt das Mädchen eine kleine Hand aus — und der Hahn sinkt zufrieden in sich zusammen, schließt wohlig die Augen.
Weniger ruhig geht es gegenüber in der Hüpfburg zu. Die Kinder lassen das große gelbe Teil beben. Und es liegt nicht nur am Toben, dass sie ihre Schuhe, die in einem Haufen vor der Hüpfburg stehen, wohl nicht vermissen. Denn tatsächlich hat die Sonne schon ein bisschen Kraft. Die aufblasbaren Palmen an der Hüpfburg erzählen zwar von noch höheren Temperaturen, trotzdem zeigt sich der Ostermontag in diesem winterlichen Frühjahr von seiner besten Seite.
Und so scheint die Sonne auch auf viele Waffel-Genießer. 15 Liter Waffelteig wurden verarbeitet, so die Bilanz am Ende des Tages. Ein beachtliches Ergebnis, wie auch die Schätzleistung des Gewinners beim Eierraten: 219 Eier hat der 12-jährige Elias Bianchi getippt. 218 befanden sich im Behälter. Als Preis gibt es einen Gutschein für eine Kutschfahrt im Zweispänner durch die Elfringhauser Schweiz. Weitere Gewinner können sich über 10er-Karten fürs Freibad, Karten für eine Stadtrundfahrt oder Eintrittskarten für den Kletterpark in Wetter freuen. Aber auch wer nicht gewonnen hat, hat einen tollen Ausflug gemacht. Und der große bunte Hahn hat vielleicht eine neue Freundin gewonnen.