Auszeichnung Ein Mann im Einsatz für die Jugend Sprockhövels

Sprockhövel · Willibald Limberg erhält den LWL-Ehrenring und fördert junge Menschen mit seiner Stiftung.

Über den LWL-Ehrenring freut sich der Sprockhöveler Willibald Limberg. Die Auszeichnung lenkt auch von der Augen-OP ab.

Foto: Fischer, Andreas

„In dankbarer Anerkennung…“ – so beginnt der Text  auf der Begleiturkunde für den Sprockhöveler Willibald Limberg, dem vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für dessen „hervorragendes Wirken in den 20 Jahren seiner Zugehörigkeit der Landschaftsversammlung“  der Ehrenring verliehen worden ist. Ein goldenes Schmuckstück auf dem das westfälische Ross in einen Edelstein eingraviert ist.

Eine verdiente Ehrung in Form eines Accessoires, das der 83-Jährige allerdings nicht am Ringfinger tragen kann. Dafür ist er zu eng. „Den  könnte ich nur am kleinen Finger tragen“, schmunzelt Limberg, dem Ehrungen alles andere als fremd sind, wovon beispielsweise das Bundesverdienstkreuz oder die Freiherr-vom-Stein Medaille in Silber (auch vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe) zeugen. „Wenn man älter wird, nehmen die Ehrungen zu“, so der vielfach Dekorierte  lachend. Überhaupt scheint er das Leben mit Humor zu nehmen. Daran ändert auch der Eingriff am Auge nichts, den er gerade über sich ergehen lassen musste.

Dass er seiner ehrenamtlichen Arbeit im Landschaftsverband, („Der größte Sozialverband in Deutschland“, erklärt Limberg) mit großem Ernst nachgegangen ist, wird aus seinen Erklärungen deutlich, in denen der Vorsitzende des Ausschusses für Jugendheime seine Tätigkeit schildert.

„Früher kamen Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen einfach in ein Jugendheim. Jetzt leben sie in Wohngruppen zusammen und werden auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet, wobei jede Gruppe angehalten ist, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen“, berichtet der Preisträger. Er betont die enge Zusammenarbeit mit der Landesrätin Birgit Westers.

Vorbereitung auf den Beruf
als besonderes Anliegen

Die Jugend auf ihr berufliches Leben vorzubereiten, war Willibald Limberg immer schon ein besonderes Anliegen. So gründete er, der sich als Volksschüler vom gelernten Färber (Textilveredler) bis zum Betriebsleiter hochgearbeitet hat, eine private Stiftung, die junge Menschen betreut, die vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen. „Dass ich alles in meinen Kräften stehende tue, um den Jugendlichen Lehrstellen zu besorgen, versteht sich am Rande“, berichtet Limberg.

Seine Stiftung hat unter anderem vor anderthalb  Jahren 15 iPads an die Mathilde-Anneke-Schule in Niedersprockhövel übergeben. Dinge, die er neben seiner Tätigkeit für den LWL bewerkstelligt und die er trotz seines reifen Alters mit Herzblut, Eloquenz und wachem Verstand ausgeübt hat. „Zweimal war ich bei der Eröffnung der Landschaftsversammlung der Alterspräsident“, erinnert er sich mit souveräner Miene.

Doch private Sorgen hatten ihn 2020 dazu bewogen, seine politischen und ehrenamtlichen Aktivitäten aufzugeben. So beispielsweise auch sein Engagement für die Sprockhöveler CDU, der er seit 1972 angehört, und  das er gern weiter betrieben hätte. „In der Beziehung war Konrad Adenauer, der bekanntlich erst mit 73 Jahren Bundeskanzler wurde, und dieses Amt 14 Jahre lang ausgeübt hat, mein Vorbild.“ Noch länger als seine Treue zur CDU währt seine Liebe zum Wuppertaler SV. „Dessen Spiele besuche ich seit der Vereinsgründung von 1954.“ Dass er den in fast sieben Jahrzehnten durch dessen äußerst wechselvolle Geschichte begleitet hat, sagt einiges über den verlässlichen Menschen und Ehrenringträger  Willibald Limberg aus.