Einzelhandel: Gegen Ikea-Homepark formiert sich Widerstand

SIHK und Bürgermeister befürchten negative Auswirkungen auf die Innenstädte.

Ennepe-Ruhr. Gegen die geplante Ansiedlung von Ikea auf dem Gelände der Fertighausausstellung am Eichenhofer Weg in Wuppertal regt sich im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis heftiger Widerstand, sollte der Möbelriese den Standort mit einem Homepark-System mit großflächigem Einzelhandel drumherum verbinden.

Ergänzende Sortimente wie Elektrofachmarkt, Sport-, Tier- oder sonstiger Heimbedarf würden den Handel in den Innenstädten der angrenzenden Südkreisstädte massiv schädigen, hieß es in dieser Woche bei einer Informationsveranstaltung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Gevelsberg.

Nach bisherigen Informationen will Ikea nur die Hälfte des 50000 Quadratmeter großen Geländes selbst nutzen. Ein solches Fachmarktzentrum würde aber mehr als 200 Millionen Euro an Kaufkraft anziehen, wie ein Handelsgutachter an diesem Abend darlegte. Die Befürchtung von SIHK und Handel: Dieses Geld wird dem bestehenden Einzelhandel fehlen.

Sprockhövels Bürgermeister Klaus Walterscheid, der einen Vertreter nach Gevelsberg geschickt hatte, kündigte im Gespräch mit der WZ an, dass sich die Bürgermeister der Südkreisstädte nach den Sommerferienzusammensetzen und auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen wollen.

Walterscheid: "Eingreifen können wir erst, wenn das förmliche Genehmigungsverfahren eingeleitet ist." Die Hoffnung liegt auf dem so genannten Landesentwicklungsprogramm 24a, wonach großflächiger Einzelhandel nicht mehr außerhalb der Innenstädte entstehen darf und auf jeden Fall die Erlaubnis der Nachbargemeinden abzufragen ist.

Noch hat Ikea zwar keinen Bauantrag gestellt, aber keinen Zweifel daran gelassen, dass man den Standort schnell beziehen will, wenn 2013 der Mietvertrag der Fertighausausstellung ausläuft. Die Bergische IHK hat sich dem Projekt gegenüber bisher moderater geäußert als die SIHK. Die Stadt Wuppertal hat sogar sehr deutlich gemacht, dass sie Ikea unbedingt will.

Für den Werbering Haßlinghausen war der 2. Vorsitzende Gerd Hesse in Gevelsberg dabei und brachte die geäußerten Bedenken mit. Werberingchef Wolfgang Weiß: "Ikea allein hätte ich sogar für positiv für unseren bestehenden Einzelhandel gehalten. Aber nachdem wir gehört haben, was da eventuell entstehen soll, denke ich, das wäre absolut gefährlich."