Finanzspritze für die TSG-Jugend
Sportausschuss diskutiert am Montag über die Übernahme von Kosten aus der vergangenen Bundesliga-Saison der A-Junioren.
Sprockhövel. 11 032,34 Euro, das ist die offene Summe, über die der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit in seiner nächsten Sitzung (Montag, 7. November, 17.30 Uhr, Sitzungssaal, Rathausplatz 4) sprechen wird. Die Kosten waren in der Bundesligasaison 2015/2016 der TSG-A-Jugend entstanden, als sich die Mannschaft um Trainer Patrick Rohde unerwartet für die höchste Spielklasse der Nachwuchsmannschaften qualifizierte und ganz nebenbei zum gallischen Dorf auf der Fußball-Landkarte wurde.
Doch das sportliche Aushängeschild der Stadt stand plötzlich auch vor einem Problem. Denn der Fußballverband schreibt vor, dass in der Bundesliga nur auf Naturrasen gespielt werden darf. Da es einen solchen in Sprockhövel aber an keiner Stelle gibt, wurden Verein und Stadt „womöglich über den Fußballkreis Hagen“ — so glaubt es Jürgen Meister vom TSG-Vorstand — auf das Gevelsberger Stefansbachtal aufmerksam. Unter Beteiligung des inzwischen erkrankten Sprockhöveler Bürgermeisters Ulli Winkelmann und Gevelsbergs erstem Bürger, Claus Jacobi, wurde deshalb über die Rahmenbedingungen einer Platznutzung durch die TSG-Nachwuchskicker verhandelt.
Dabei — so heißt es in der Vorlage zur nächsten Ausschusssitzung — einigten sich die beiden Bürgermeister darauf, dass die Stadt Sprockhövel die Baumhof-Kicker mit 11 032,34 Euro anteilig unterstützt. Die Summe setzt sich aus 12 Heimspielen á 600 Euro für die Platznutzung zuzüglich einer 50-prozentigen Beteiligung an den Rasenregenerationskosten (3832,34 Euro) zusammen.
Der Kostenbeitrag sollte laut Vorlage (Nummer 2016/386) ursprünglich aus den Mitteln einer Bürgerstiftung finanziert werden, konnte dort jedoch aber nicht bereitgestellt werden. Warum die abgesprochene Summe letzten Endes nicht zur Verfügung stand, konnte auf WZ-Anfrage von der Stadt nicht beantwortet werden. Letztlich wäre nach Klärungsgesprächen zwischen der Stadt Gevelsberg, der Sprockhöveler Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) und der TSG Sprockhövel vereinbart gewesen, dass die Stadt Sprockhövel die Kosten übernimmt. Auch zu den Gesprächsabläufen, Hintergründen und Inhalten waren auf Anfrage keine klärenden Auskünfte zu erhalten. Da außer Bürgermeister Winkelmann auch Norbert Zirkel, Leiter der Funktionsstelle Kultur-/ Sportbüro, derzeit krank ist, konnte seine Vertretung Barbara Scharloh zum Sachverhalt keine Informationen geben. Ralph Holtze, Chef des ZGS, hielt sich ebenfalls zurück. Er sei nur bei den ersten Gesprächen, in denen es lediglich um grundlegende Informationen ging, dabei gewesen, versichert er. Beim der TSG stößt die Nachfrage auf das Thema auf Erstaunen. „Wir können am wenigsten etwas dazu sagen. Uns wurde nur gesagt, dass wir pro Heimspiel 500 Euro zahlen sollen. Das haben wir getan“, erklärte TSG-Finanzleiter Jürgen Meister.
Inzwischen spielt die A-Jugend nicht mehr in der Bundesliga. Daher sei auch nicht zu erwarten, dass weitere oder regelmäßigere Kosten auf die Stadt zukommen. Der Ausschuss wird dem Rat daher wohl empfehlen, die bislang entstandenen Kosten in Höhe von 11 032,34 zu übernehmen. Die endgültige Entscheidung liegt dann bei den Ratsmitgliedern.