Sprockhövel Fußball: Lena Oberdorf sammelt wertvolle Erfahrung

Die 14-jährige Fußballerin der TSG nahm mit der Nationalmannschaft an der U 17-WM in Jordanien teil. Dabei erzielte sie zwei Tore.

Lena Oberdorf sorgte mit ihren 14 Jahren bei der U 17-WM für Furore.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Die erst 14-jährige Lena Sophie Oberdorf, die im Alltag in der männlichen B-Jugend der TSG Sprockhövel spielt, sorgte mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Jordanien für Furore. Die Mannschaft, die von der Europameisterin 1995 und Vize-Weltmeistern 1996, Anouschka Bernhard, trainiert wird, setzte sich in der Vorrunde gegen Venezuela (2:1), Kanada (1:1) und Kamerun (2:0) durch und wurde schließlich Gruppensieger.

Bereits im ersten Spiel kam Lena Sophie Oberdorf zu einem Kurzeinsatz, um dann im letzten Gruppenspiel wenige Sekunden nach ihrer Einwechselung mit dem 2:0 gegen Kamerun das Spiel zu entscheiden und damit den Gruppensieg für Deutschland sicherzustellen. Bernhard sagt über Lena Sophie, dass sie in diesem Alter in den vergangenen 30 Jahren kein solch großes Fußballtalent gesehen habe. Ihr großes Talent stellte sie auch am Mittwoch im Viertelfinale gegen Spanien unter Beweis. Trotzdem reichte es für die deutsche Mannschaft nicht zum Einzug ins Halbfinale. Lena Sophie Oberdorf wurde zu Beginn der zweiten Spielhälfte beim Stand von 0:2 eingewechselt und sorgte in der Nachspielzeit für den Anschlusstreffer ihrer Mannschaft, aber kurz darauf pfiff die Schiedsrichterin die Begegnung ab. Die deutschen Spielerinnen sanken zu Boden und ließen ihren Gefühlen freien Lauf.

Wer ist dieses Mädchen? Lena Sophie kommt aus einer sportbegeisterten Familie, ihre Mutter Bettina war Leichtathletin, Vater Frank war Oberliga-Fußballer und auch ihre Geschwister Tim (19), der bei der TSG Sprockhövel in der Regionalliga kickt, und Julia sind begeisterte Sportler. Julia spielt ebenfalls Fußball — beim FC Silschede. „Schon als die Einladung zum Vorbereitungslehrgang kam, hat sich Lena riesig gefreut, dabei sein zu dürfen“, sagt ihre Mutter Bettina. Vor allem, weil sie viele Mitspielerinnen, wie beispielsweise Sophia Kleinherne bereits vom U 16 Nordic Cup kennt, an dem Lena im Juli mit der deutschen Mannschaft erfolgreich teilnahm. Dort war Lena mit drei Treffern am Turniersieg beteiligt.

„Lena wurde von den Mitspielerinnen prima aufgenommen, fühlt sich im Kreis der Mannschaft sehr wohl“, sagt ihre Mutter, die nahezu täglich mit ihrer Tochter in Kontakt steht. Am Montag besuchte die DFB-Delegation eine Schule mit dualem Schulsystem in Sahab, dort werden vormittags die einheimischen und nachmittags die syrischen Kinder unterrichtet, die nach Jordanien geflüchtet sind. Die Jugendlichen spielten gemeinsam Fußball und hatten sehr viel Spaß dabei. „Der Spaß am Sport ist mit Abstand das wichtigste, nicht der Erfolg“, sagt Bettina Oberdorf. Obwohl sie so viel mit den Nationalmannschaften unterwegs ist, läuft es für Lena Sophie auch in der Schule gut, die Mädchen werden auch während des Turniers unterrichtet, so dass sie nach der Rückkehr nach Deutschland fast ohne Rückstand wieder aufs Gymnasium gehen können. Darauf legen Bettina und Frank Oberdorf sehr viel Wert.