Grundsteuer steigt erheblich

Doch dank geringer Verluste in den Vorjahren erhöhen sich die städtischen Gebühren kaum.

Sprockhövel. Trotz einer Erhöhung der Grundsteuer um fast neun Prozent wird wegen der geringen Verluste in den vergangenen Jahren die Gebührenlast für die Sprockhöveler Haushalte 2011kaum steigen. Die aktuelle städtische Kalkulation geht für einen Musterhaushalt mit 200 Kubikmeter Wasserverbrauch, 130 Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche, 60 Liter Restmüll- und 120 Liter Biotonne von 1493 Euro Kosten aus, knapp zwölf Euro mehr als in diesem Jahr (plus 0,80 Prozent).

Vor allem sind es die Einmaleffekte, die sich für 2011 eher ungünstig auf die Kalkulation auswirken. Insbesondere gilt das für Grundsteuer B und die Entwässerung. Die Grundsteuer B soll wegen des desolaten Haushalts und der drohenden Überschuldung auf 35 Prozentpunkte erhoben werden. Einberechnet ist eine Steigerung um zwei Prozentpunkte im Bereich der Straßenreinigung, wegen eines strengeren Winters 2009/20010.

Eine weitere erhebliche Steigerung gibt es bei den Niederschlagswasser-Kosten. Da hier kein Gewinn aus Vorjahren (in 2010 noch 40000 EUR aus 2007), sondern ein leichter Verlust aus 2008/2009 von rund 3000 Euro hinzukommt, beläuft sich die Steigerung insgesamt auf rund 140000 Euro. Das könne sich im kommenden Jahr laut Kämmerei wieder ändern.

Insgesamt gewähren die geringen Verluste in den Vorjahren, die sich für 2011 günstig auf die Kalkulation auswirken, einen kurzen Stopp auf der Gebührenleiter: In den Bereichen Restabfall und Bio-Abfall sind die Kosten leicht gestiegen (Restabfall 43466 Euro und Bioabfall 4937 Euro). Doch gleicht im Bereich Bio-Abfall ein "Gewinn" aus 2008, die Steigerung aus, so dass es deshalb hier eine leichte Gebührensenkung gibt.

Auch der Verlust aus Vorjahren im Bereich Schmutzwasser-Kanal ist deutlich geringer (in 2010 rund 270000 Euro aus 2007, in 2011 nur noch rund 34500 Euro aus 2008). Deshalb sinkt die Belastung von 2010 auf 2011 insgesamt um etwa 226000 Euro. Dies sorgt trotz eines rückläufigen Wasserverbrauchs für eine spürbare Reduzierung des Gebührensatzes.

Ebenfalls kompensieren im Bereich Kleinkläranlagen Überschüsse aus 2009 eine Kostensteigerung von 1500 Euro in diesem Jahr. Die Belastung sinkt um insgesamt 268550 Euro.

Die kalkulatorischen Zinsen für den Restbuchwert der Kanäle von 6,5 Prozent, die eine Verzinsung eines Kapitals annehmen, wenn das Geld bei einer Bank angelegt werden würde, werden in diesem Jahr nicht gesenkt. Faktisch verdient die Stadt angesichts niedriger Marktzinsen an ihren Kanälen Geld, das in den allgemeinen Haushalt fließt. Im vergangenen Jahr wurde der Zinssatz von 6,75 auf 6,5 Prozent gesenkt. "Eine weitere Senkung der Zinsen sind aber wegen der Haushaltslage schlicht nicht drin", sagt Stephan Sturm von der Kämmerei.