Gutachter: „Im Bauhof ist nicht mehr viel zu verbessern“
Interne Organisation muss nur im Personalbereich optimiert werden.
Sprockhövel. „Der Bauhof läuft und macht gute Arbeit.“ Mit diesen Worten fasste der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Knippschild das Gutachten zusammen, das der Haupt- und Finanzausschuss in seiner letzten Sitzung vorgestellt bekam.
Und er läuft — so kann man hinzufügen — grundsätzlich auch in die richtige Richtung. Als Grund dafür gab Gutachter Jörg Krüger von „nk-beratung“ zu Protokoll, dass die Stadt im Bauhof in der Vergangenheit bereits einen hohen Organisationsgrad verwirklicht habe. „Es ist nicht mehr viel zu verbessern“, gab er zu Protokoll..
Ausdrücklich empfahl der Gutachter, den Bauhof in seiner Rechtsform beizubehalten und nicht etwa als Eigenbetrieb oder GmbH auszulagern.
Allerdings sollte die interne Organisation dahingehend verändert werden, dass künftig zwei Vorarbeiter für die Bereiche Grünpflege und Straßenunterhaltung für die Kontrolle verantwortlich sind und dem Bauhofleiter Raum für seine eigentlichen Aufgaben schaffen. Mit dem gleichen Ziel sollte dem Bauhof eine Teilzeitstelle für Verwaltungsaufgaben zugeordnet werden.
Was die Personalsituation betrifft, attestierte der Gutachter den Mitarbeitern einen guten Ausbildungsgrad, aber auch einen relativ hohen Krankenstand. Aktuell fehlen rechnerisch 2,6 Mitarbeiter, um die anfallenden Arbeiten ordnungsgemäß zu erledigen.
Die Folge: „Es bleibt Arbeit liegen oder die Qualität sinkt“, wie es Jörg Krüger formuliert. Als Empfehlung gab er der Stadt mit auf den Weg, über eine saisonale Anpassung der Arbeitszeit — im Sommer länger und im Winter kürzer — nachzudenken.
Mit Durchschnittskosten von 37,68 Euro pro geleisteter Stunde, einschließlich der Verwaltungskraft, die es noch nicht gibt, sei der Bauhof im Vergleich mit anderen Städten „sehr gut bedient“. Aus der Erfahrung des Gutachters reicht das Spektrum hier von 35 bis 45 Euro.
Gut aufgestellt sind auch der Fahrzeugpark und die technische Ausstattung des Bauhofes, die Jörg Krüger als „angemessen und zweckmäßig“ bezeichnete.
Schlechte Noten erhielt der Bauhof für die räumliche Situation. Hier lautete die Empfehlung, langfristig einen komplett neuen Standort in einer zentraleren Lage im Stadtgebiet anzustreben.
Allgemeine Einsparungsmöglichkeit sieht das Gutachten in einer interkommunalen Zusammenarbeit, beispielsweise bei der Anschaffung einer Kehrmaschine.
Aus Sicht von Stadtkämmerer Rainer Kaschel können die Anregungen des Gutachtens „so bald nicht umgesetzt werden“. Allerdings werde man sich mit der Einrichtung der Verwaltungsstelle und möglichen anderen Arbeitszeiten beschäftigen.
Keinen Beifall fand das Gutachten bei der FDP und den Grünen. Deren Sprecher Bodo Middeldorf und Brigitte Altenhein kritisierten eine mangelnde Qualität und waren sich einig: „Das Geld hätte man sich sparen können“.