Habbel brennt noch mehr Whisky
Mit der Hillock Park Distillery wurde ein neues Haus für das Erfolgsprodukt eröffnet.
Haßlinghausen. Ein fruchtiger Duft nach Banane und Papaya, süßliche Noten von Malz und Roggen, ein langer, brotiger Abgang — der Hillock White Dog entlockt Kennern ein zufriedenes Nicken. Ein Whisky ist der White Dog offiziell aber nicht: „Das ist die Bezeichnung für einen ungelagerten Whisky, einen Getreidebrand“, erklärt Michaela Habbel, Juniorchefin der Destillerie und Brennerei Heinrich Habbel.
Gemeinsam mit ihrem Vater Michael Habbel hat sie gestern eingeladen. Anlass waren nicht nur das neue Produkt, der klare White Dog, und der goldene Whisky, der durch das Kupfer der Destilierblase „so unglaublich weich“ wird, wie der Seniorchef schwärmt. Im Mittelpunkt stand die Hillock Park Distillery: Familie Habbel hat ihren Betrieb erweitert.
Nachdem sie 1977 den Whisky für sich entdeckten und nach vielen Jahren der Fassreifung der mehrfach ausgezeichnete Habbel’s Uralte Whisky entstand, kam der Wunsch nach dem Ausbau. Im vergangenen Jahr wurde schließlich die neue Brennerei gebaut. Im Inneren ist die glänzende Destillierblase der Blickfang. An den Seiten stehen große Gärtanks, liegen aneinandergereiht Eichenholzfässer.
„Abgefüllt wird der Whisky, wenn er schmeckt“, sagt Michaela Habbel und lächelt: „Inventur ist bei uns immer schön.“ 50 bis 100 Fässer zu je 200 Litern Whisky werden es im Jahr — produzieren könnte die Familie ein Vielfaches. „Bei uns geht es nicht um die Menge, sondern um die Qualität“, betont jedoch Michael Habbel.
Seit er die ehemalige Kornbrennerei in den 1960er-Jahren von seinem Vater erbte, ist er mit ganzer Leidenschaft dabei: „Ich sitze sonntags nicht mit einem Glas Whisky auf dem Sofa“, sagt er. „Ich hänge kopfüber mit dem Hochdruckreiniger in der Destillierblase.“