In Sprockhövel gibt es jetzt die Mathilde-Anneke-Schule
Die Hauptschule an der Dresdener Straße trägt ab sofort den Namen der bekannten Tochter der Stadt.
Niedersprockhövel. Hoch über der Tür der Gemeinschaftshauptschule flattert ein Tuch im Wind, verhüllt noch das neue Namensschild. Alycia und Tatjana ändern das: In bunte Zirkuskostüme gekleidet, reichen die beiden Stelzenläuferinnen locker ran. Ein Ruck, Beifall der Menge, und nun können es alle lesen: „Mathilde-Anneke-Schule“ steht ab sofort über dem Eingang.
Schulleiterin Christiane Albrecht hatte Eltern, Schüler und Gäste begrüßt. Bürgermeister Klaus Walterscheid hatte Glückwünsche zur Namenswahl überbracht. Schließlich sei Anneke für Gleichberechtigung beim Zugang zu Bildung eingetreten, und Bildung sei ein Schlüssel für ein eigenständiges Leben.
Wer direkt nach der Enthüllung unter dem Schild durchging, den empfingen die wummernden Bässe von Galaxy Rock. Das Rockprojekt der Sechstklässler eröffnete das Musikprogramm in der Eingangshalle. Und wer den Fußspuraufklebern auf dem Boden folgte, der kam zu den tollsten Projekten.
„Wellness im Chemieraum“ macht neugierig. „Möchten Sie Lippenbalsam herstellen?“ Svenja (13) zieht das Rezept heran. Bienenwachs braucht man, Mandelöl und einen Bunsenbrenner. Daniel (11) setzt die Schutzbrille auf und legt los. Seine Mutter erklärt derweil: „Wir suchen eine Schule, wo Daniel seinen Stärken und Schwächen entsprechend gefördert wird.“
Der Schulwechsel steht auch für Jannis (10) an, der im Physik-raum mit einer Krokodilklemme ein kleines Glühlämplein mit der Batterie verbindet. „Technische Fummeldinge, das liegt mir“, sagt er. Sein Vater nickt und erklärt: „Ich bin selbst hier zur Schule gegangen.“ Nähwerkstatt, Töpfern, Tanzstudio — überall kann man Sachen ausprobieren, Fragen stellen, Menschen kennenlernen.
Auf Stellwänden im Foyer wird gezeigt, was aus Schulabsolventen geworden ist. Viele haben auf den Facebook-Aufruf der Schule reagiert, Fotos geschickt, Nachricht gegeben. Und so erfährt man, dass Saskia das Abitur nachgeholt hat und studiert, dass Muharem eine Ausbildung zum Restaurantfachmann macht und davon träumt, sich selbstständig zu machen, dass Marko zum IT-Systemelektroniker ausgebildet wurde und jetzt Glasfasernetze plant.
Neue Schüler wird es wohl auch wieder geben. Nachdem im vergangenen Jahr nicht genug Anmeldungen für das fünfte Schuljahr zusammengekommen waren, kann Albrecht jetzt sagen: „Wir haben etliche Nachfragen. Ich bin sehr guter Hoffnung, dass es in diesem Jahr klappt.“
Mehr Fotos vom Tag der offenen Tür gibt es online unter
wz-wuppertal.de (Reiter Sprockhövel)