Kunst- und Kulturinitiative „Kuki“ sucht einen geeigneten Platz für Veranstaltungen

Sprockhövel · Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel hat ihren Antrag für die Nutzung des Obergeschosses an der Dorfstraße 13 zurückgezogen – und sucht eine Alternative.

Die Kuki hat ihre Pläne zur Nutzung des Obergeschosses der Dorfstraße 13 verworfen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Kulturveranstaltungen waren im vergangenen Jahr ein rares Gut. Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel (KuKi) hat sich dennoch Gedanken gemacht, wo künftig ein „kleines Kulturzentrum“ entstehen könnte. Das Obergeschoss des historischen Gebäudes an der Dorfstraße 13 in Haßlinghausen erschien eine gute Wahl – doch daraus wird nun nichts

„Die Dorfstraße hat Flair“, sagt Lars Börgelmann. Er ist Vorsitzender des Kulturausschusses, der prüfen sollte, ob sich die Räumlichkeiten für das Vorhaben eignen. Doch bevor eine abschließende Entscheidung gefällt werden konnte, zog der Vorstand der Kunst- und Kulturinitiative am Montag seinen Antrag zurück: „Wir haben letzte Woche beschlossen, uns von dem Thema zu verabschieden“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Andreas Falke. Was war geschehen?

Die Räumlichkeiten befinden sich im gewölbten Dachgeschoss mit umlaufenden Fensterfronten und sind nur über eine halb gewendelte Treppe zu erreichen. „Der größte Vorteil des Gebäudes ist, dass es ein altes denkmalgeschütztes Gebäude mit viel Charakter ist“, sagt Ralph Holtze, Betriebsleiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung. Das sei für die Kunst- und Kulturinitiative interessant.

Er schiebt aber gleich ein Aber hinterher. Öffentliche Gebäude – und das wäre das Kulturzentrum – müssen barrierefrei sein. Damit Menschen, die im Rollstuhl sitzen, in den Veranstaltungsraum im Obergeschoss gelangen können, müsste ein Aufzug gebaut werden. Ein außenliegender Aufzug könne nur mit Beeinträchtigungen für das Baudenkmal realisiert werden, so die LWL-Denkmalpflege aus Münster. „Ein Aufzug im Inneren des Gebäudes kriegen wir nicht hin“, sagt Holtze. Dieser müsste an die Stelle, an der sich derzeit das barrierefreie Behinderten-WC befindet.

Bedenken beim
Brandschutz

„Mir liegt es fern, etwas kaputt machen zu wollen, aber die Machbarkeit ist nicht gegeben“, sagt Holtze. Die Bauart des Gebäudes lasse es nicht zu. Hinzu kommt die Stellungnahme der Brandschutzdienststelle des Kreises: Aus brandschutztechnischer Sicht würde sie die Räume lieber als Büro sehen als als Ausstellung- und Veranstaltungsraum.

Denn ein Veranstaltungsraum werde von einer größeren Personenanzahl genutzt, was in Bezug auf den zweiten Rettungsweg problematisch sei. „Wenn der Raum als Büroraum genutzt wird, halten sich drei bis fünf Personen dort auf“, sagt Holtze. Die kennen das Gebäude und es sei für die Feuerwehr einfacher, sie zu retten.

Auf das Erdgeschoss kann nicht ausgewichen werden, weil dort die Freiwilligen-Börse der Stadt untergebracht ist. Als nächstes soll zusammen mit der Wirtschaftsförderung ein Raum für die Kunst- und Kulturinitiative gesucht werden. „Es wäre aber wünschenswert, wenn es nicht nur ein Ladenlokal ist“, sagt Ralph Holtze. Für Kulturveranstaltungen brauche es auch „Charakter und Charisma“.

„Man wird die Augen und Ohren offenhalten, um Alternativen zu suchen“, sagt er. Einen Platz hat die Kunst- und Kulturinitiative wohl schon in der geplanten multifunktionalen Begegnungsstätte mit integrierter Dreifachsporthalle in Haßlinghausen. Diese soll frühestens Ende 2024 fertig gestellt werden.

Allerdings hatte sich der Vorstand der KuKi nach der Diskussion über die multifunktionale Begegnungsstätte im Januar einstimmig für die Nutzung der Räumlichkeiten in der Dorfstraße 13 ausgesprochen. Diesen Plan wird der Vorstand zwar nicht weiterverfolgen, aber Andreas Falke gibt sich zuversichtlich: „Es gibt bestimmt andere Bestandsimmobilien, die interessant sein könnten.“