Lichtblick für die Elfringhauser Straße

Marode Strecke soll saniert werden. Der Termin für den Baustart ist derzeit noch unklar.

Foto: Stefan Fries

Sprockhövel/Hattingen. Wer die Fahrt über die Landstraße 924 von Sprockhövel-Herzkamp nach Hattingen wagt, der sollte über einen gut gefederten Pkw oder einen Jeep verfügen. Alle paar Meter holpert das Fahrzeug über provisorisch ausgebesserte Asphaltstellen der Elfringhauser Straße/Felderbachstraße, das Dauerruckeln durch die Unebenheiten wird zur harten Belastung für Stoßdämpfer und Achsen.

Volker Schlickum, 1. Vorsitzender des Bürger-, Heimat- und Verkehrsvereins Elfringhausen, kennt das Problem seit langem. „Wir warten seit gut 30 Jahren darauf, dass sich hier etwas tut. In meiner Jugend ist die Straße mal asphaltiert worden. Jetzt bin ich über 70 Jahre alt“, sagt er.

Vor etwa drei Jahren hatte sein Bürgerverein mehrere tausend Unterschriften für die Sanierung der Straße gesammelt. Getan habe sich bislang nichts. „Die haben kein Geld“, sagt Schlickum. Mittlerweile gibt es aber Licht am Ende des Tunnels: Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die marode Straße, die vor allem bei Motorradfahrern für Ausflüge beliebt ist, für die Sanierung ins Visier genommen.

„Wir werden die Straße machen lassen“, sagt der Sprecher der Regionalniederlassung Südwestfalen in Hagen, Michael Overmeyer, auf WZ-Anfrage. Noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung für die Sanierung der Straße erfolgen. Ob dann auch noch vor Jahresende die Baumaßnahmen starten, bleibt abzuwarten. Geplant ist die Sanierung auf einem etwa zwei Kilometer langen Abschnitt der Landstraße zwischen den Bereichen Sprockhövel-Herzkamp und Hattingen-Marienhof.

Wie hoch die Kosten für die Sanierung ausfallen, ist derzeit noch unklar. Zunächst müsse jetzt der Zustand der Straße untersucht werden, erklärt Overmeyer. Je nach Erneuerungsbedarf könnten die Arbeiten dann zwischen mehreren Wochen oder Monate dauern.

Auch bei der Bürgergemeinschaft Herzkamp würde man die Sanierung der Straße begrüßen. Wobei es aber auch die Befürchtung gebe, dass auf einer sanierten Landstraße der Motorradverkehr wieder deutlich zunimmt, sagte Vorstandsmitglied Gerlinde Honke-Feuerstack. Deshalb sei es sinnvoll, sogenannte Rüttelstreifen einzubauen, um zu schnelle Kradfahrer vom Rasen abzuhalten. Derzeit sei der Motorradverkehr auf der Straße auf jeden Fall ausgebremst: „Seit die Straße in so einem desolaten Zustand ist, rast da niemand mehr“, sagt Gerlinde Honke-Feuerstack.

Bei der Polizei ist die Straße trotz ihres schlechten Zustands bislang kein Unfallschwerpunkt. Im vergangenen Jahr habe man vier Verkehrsunfälle registriert — daran waren auch drei Motorräder beteiligt, erklärt eine Sprecherin der Kreispolizeibehörde in Schwelm. In keinem Fall seien die Crashs aber durch Straßenschäden verursacht worden, heißt es. Ursache sei vielmehr überhöhte Geschwindigkeit gewesen.

Der Bürgervereins-Vorsitzende Schlickum setzt derweil darauf, dass die anstehende Sanierung eine dauerhafte Lösung bringt. „Ich hoffe, dass die Straßenränder stabilisiert werden und der Asphalt nicht sofort wieder aufbricht“, sagt er. Anders als noch vor 20 oder 30 Jahren gebe es heutzutage ja Asphalt, der „flexibler ist“. Eine grundhafte Erneuerung scheint nötig: Denn nach der geplanten Sanierung der Elfringhauser Straße dürfte der Verkehr auf der Landstraße steigen — und damit auch die Belastung für die Fahrbahndecke wieder zunehmen.