Lokale Agenda will Sprockhövel zur Fairtrade-Stadt machen
Die Stadt soll zum Vorreiter für faire Produktion und Handel werden. Im Rathaus ist man aufgeschlossen.
Sprockhövel. Fair gehandelter Kaffee oder Schokolade, Eine-Welt-Läden mit Leder- und Textilwaren — die Art der Produkte, die fair gehandelt werden, nimmt immer mehr zu. Auch in Sprockhövel achten immer mehr Menschen darauf, bewusst Waren zu konsumieren, die unter fairen Produktions- und Handelsbedingungen hergestellt wurden.
Wenn es nach den Plänen der Lokalen Agenda 21 geht, könnte Sprockhövel sogar zu einer Vorzeige-Stadt in Sachen Fair Trade werden. Dieses Ziel verfolgt aktuell die Agenda und lädt daher für den kommenden Donnerstag, 27. Februar, zu einer Informationsveranstaltung ein. Angesprochen sind Schulen, Kirchengemeinden, Vereine, Geschäftsleute und engagierte Privatpersonen, die bereit sind, gemeinsame Aktionen auf den Weg zu bringen, damit Sprockhövel bald eine „Fairtrade-Stadt“ wird.
Damit die Stadt sich mit diesem Titel schmücken könnte, müssten fünf Bedingungen der Bewegung „Fairtrade Towns“ erfüllt werden: Es muss eine lokale Steuerungsgruppe geben, faire Produkte müssen im Rathaus sowie in mindestens drei Gastronomiebetrieben und sechs Geschäften in der Stadt angeboten und verwendet werden, es müssen Informationsveranstaltungen über die von der Fairtrade-Bewegung vertriebenen Produkte stattfinden und die örtlichen Medien müssen das Projekt begleiten.
Wie der städtische Kämmerer Rainer Kaschel auf WZ-Nachfrage berichtet, wird das Thema schon seit etwa eineinhalb Jahren im Rathaus beobachtet. „Es war auch schon ein Mitarbeiter auf einer Informationsveranstaltung“, sagt Kaschel. Bis jetzt habe man noch nicht beschlossen, wie die Stadt mit dem Thema umgehen werde, stehe der Frage aber grundsätzlich positiv gegenüber, so der Kämmerer. Wie bei anderen Themen weist er darauf hin, dass die Stadt weder finanzielle noch personelle Kapazitäten für eine Unterstützung des Projekts in größerem Umfang habe.
Am kommenden Donnerstag soll das Thema erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dazu wird der Eine-Welt-Koordinator Mittleres Ruhrgebiet — Faire Metropole Ruhr, Markus Heißler, in Sprockhövel erwartet. Die Veranstaltung findet in den Räumen des Stadtarchivs, Dresdener Straße 45 (Pavillon auf dem Schulhof) statt und beginnt um 18 Uhr.