Mediziner gibt Schülern Tipps zur Ernährung
Der bekannte Mediziner gibt Tipps, wie sich Kinder richtig ernähren und bewegen sollen.
Sprockhövel. Wussten Sie, dass Jungen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren täglich drei bis vier Stunden vor dem PC oder Fernseher sitzen und ihre weiblichen Altersgenossen drei Stunden das Ohr am Handy haben? Ein Zustand, der auch gesundheitliche Folgen haben kann. „Ziel ist es, den Gesundheitsunterricht an Schulen einmal in der Woche zu etablieren. Eine Stunde Sportunterricht täglich würde zudem vielen Krankheiten vorbeugen“, sagt Professor Dietrich Grönemeyer. Er sieht die zwingende Notwendigkeit zur Eindämmung von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen, die heutzutage zunehmend Haltungsschäden und durch Veränderungen des arteriellen Gefäßsystems sogar Schlaganfälle bekommen.
„Auch die Burnout-Problematik und therapeutische Hilfe bei Kindern nehmen stetig zu“, so der Arzt und Autor seines neuen Buches „Wir Besser-Esser“, bei dem sechs Kölner Kinder als Minireporter wie beim „Kleinen Medicus“ in den Körper eintauchen und beispielsweise Erlebnisse mit Organen und Magensäure haben. Gemeinsam mit Dorothea Beigel vom Hessischen Kultusministerium vermittelte er den 35 Mentoren der Leselernhelfer Sprockhövel das Zusammenspiel von Bewegung und gesunder Ernährung. Bei der Auftaktveranstaltung zum Lesecamp im Forum der Gemeinschaftsgrundschule Börgersbruch sorgten Gleichgewichts- und Entspannungsübungen für Auflockerung. Das Lesecamp wird vom 25. bis zum 29. Juni mit rund 35 Leseförderschülern der Grundschulen Börgersbruch und Nord durchgeführt.
Laut Grönemeyer seien Kinder, die sich bewegen, ruhiger, aufmerksamer und wissbegieriger. Durch den erhöhten Konsum von Süßigkeiten werde außerdem der Zuckerspiegel erhöht, was zu erhöhter Aggressivität — wie auch beim Unterzucker — führe. Durch unzureichende und ungesunde Ernährung nehme bei Kindern die Altersdiabetes immer mehr zu, referierte Grönemeyer.
Seit 2009 bildet die Dietrich-Grönemeyer-Stiftung in Kooperation mit dem hessischen Kultusministerium Schüler der Klassen acht bis elf sämtlicher Schulformen zu „Gesundheitsbotschaftern“ aus. In Kooperation mit lokalen Sportvereinen werden zudem bei den Gesundheitsspielen Themen wie Rückenschule, Ernährung oder Herz-Kreislauf spielerisch vermittelt. Beim Lesecamp, bei dem das Lesen als Schlüsselkompetenz fungiert und das als ganzheitliches Lernkonzept ausgelegt ist, soll das Zusammenwirken körperlicher und geistiger Gesundheit — mit einem gesunden Körper lernt und liest es sich besser — durch die ehrenamtlichen Mentoren in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulen beispielsweise beim Kochen, Natur erkunden, Schreiben oder Vorlesen gefördert werden. Mentor-Vorsitzende Barbara Rupp wie auch Bürgermeister Klaus Walterscheid sehen dabei die Schirmherrschaft von Dietrich Grönemeyer als zusätzlichen Motivationsschub.