Neuer Transporter bringt Erlebnisse mit sich

Durch den Kleinbus können die Bewohner des Matthias-Claudius-Hauses wieder Ausflüge machen.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Hinter der Erfolgsgeschichte des Matthias-Claudius-Hauses verbergen sich seit jeher zahlreiche Motoren des Gelingens, die auch dank ehrenamtlicher Tätigkeit für immer neuen Schwung sorgen. Nun bescherten die Mitglieder des Fördervereins dem Heim eine neue, ganz besondere Antriebsenergie. So profitiert die Einrichtung am Perthesring in Zukunft von einem eigenen, neuen Transportbus. Achtsitzig und behindertengerecht ist der neue „Heimbus“ und soll seine Bewohner zukünftig von A und B bringen. Eine eingebaute Spezialrampe ermöglicht auch bis zu zwei Rollstuhlfahrern den Transport und ist innerhalb weniger Sekunden auf- und abzufahren.

Neben zahlreichen Sponsorenschriftzügen prangt zudem eine individuelle Beschriftung an der Fahrzeugseite und ordnet den umgebauten Ford-Transit der Einrichtung zu. Initiator der repräsentativen Neuerrungenschaft ist der Förderverein des Hauses, der auf eine mit vielen Schikanen gespickte Anschaffungszeit blickt und den Bus am Montagnachmittag voller Stolz in die Obhut der Heimleitung überstellte. Zur Feierstunde, zu der der Bus durch Künstlerin Isa Zinkler feierlich dekoriert worden war, waren außer vielen neugierigen Hausbewohnern zahlreiche Förderer und Ehrengäste erschienen. „Hinter diesem Bus steckt eine jahrelange Vorarbeit. Doch was lange währt, läuft endlich rund“, freute sich Fördervereins-Pressesprecher Stefan Melneczuk. So handelt es sich um ein Sprockhöveler Gemeinschaftsprojekt, bei dem viele Räder ineinandergegriffen haben.

Während der Förderverein über einen Zeitraum von sechs Jahren fleißig Spendengeld sammelte, haben auch das Autohaus Garz sowie der Mobilitätsbetrieb Scheffler einen gehörigen Anteil am Gelingen und sponserten finanzielle Mittel beziehungsweise den Einbau der Rollstuhlrampe. Hinzu kommen ein Dutzend weiterer Förderer aus dem hiesigen Bankenwesen, aus Industrie, Einzelhandel und Lions-Club. „Es war ein Kraftakt. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass es jetzt endlich hingehauen hat“, befand auch Fördervereins-Vorsitzende Rita Gehner und ergänzte, dass man im Laufe der vergangenen Jahre insbesondere in Person von Fördermitglied Jochen Determann „viele Klinken geputzt“ habe. Insgesamt 40 000 Euro, davon 10 000 Euro für den behindertengerechten Umbau, hat man aufwenden müssen. „Für die Bewohner des Hauses ganz wichtig, um am gesellschaftlichen Leben in Sprockhövel teilzuhaben“, findet Gehner.

Das sieht auch Einrichtungsleiterin Andrea Flessa so und kündigte an, den Kleinbus längst nicht nur zu Krankenfahrten zu nutzen, sondern im Rahmen des Erlebniskonzepts des Hauses vor allem für Ausflüge. „Jetzt können wir mit den Bewohnern alle Ziele erreichen und mehr denn je ein Teil der Gemeinde sein“, sagt Flessa der Antriebslosigkeit den Kampf an und nennt den Besuch der Innenstadt und von Stadtfesten, aber auch das „einfach mal rauskommen und woanders ein Stückchen Kuchen essen“ als neue Ziele. Diese gesteigerte Mobilität sei nur durch eine „hervorragende Vernetzung“ und ein „beeindruckendes Engagement“ zustande gekommen, lobte Flessa. Sie stünde zugleich im Einklang mit dem aktuellen Umbauprojekt des Hauses und mache die Einrichtung fit für die Zukunft.