Pfingstturnier: Edle Rösser und versierte Reiter begeistern die Zuschauer
400 Reiter gehen 1200 Mal an den Start beim Märkischen Reit- und Fahrverein Hasslinghausen.
Haßlinghausen. Der Anblick ist überwältigend: Eleganten Schrittes schreiten Reiter und Vollblut in Richtung Hallenplatz. Mähne gestriegelt, Stiefel gefettet, Uniform herausgeputzt. „A auf die Mittellinie abwenden, X halten und im Mittelschritt die Bahn verlassen“, so die Anweisungen der Hallensprecherin. Jeder Schritt muss sitzen: Fehler entgehen den drei strengen, aber fairen Prüfern nicht. Während noch die eine Gesamtleistung verkündet wird, steht auch schon das nächste Team aus Mensch und Tier auf dem vor wenigen Monaten neu aufgeschüttetem Sandboden.
Auch dieses Jahr haben sich rund 400 Reiter für 1200 Starts beim traditionellen 61. Pfingstturnier des Märkischen Reit- und Fahrvereins Hasslinghausen gemeldet. Keine Frage, dass dies einmal mehr eine organisatorische Herausforderung für Verein und Vorstand war.
Seit Jahresbeginn gab es beim Märkischen Reit- und Fahrverein eine weitreichende Veränderung: Neu-Pächterin Sabine Thamm erweiterte das Team des Reitvereins und brachte durch den Wechsel gleich eine Gruppe neuer jugendlicher Reiter mit. „Wir legen jetzt mehr Wert auf die Jugendarbeit. Wir möchten den Nachwuchs rekrutieren“, sagt die Pressesprecherin des Vereins, Christa Przywara. Seitdem ist auch baulich viel passiert: Auf der Außenanlage des Geländes ist erst vor einer Woche eine Remise entstanden. In der Halle wurde auf frischen Sand, neue Banden und Tore gesetzt. „Wir haben viel Arbeit in die Vorbereitungen gesteckt“, erklärt Przywara.
Und das aus gutem Grund, denn das Pfingstturnier sei mittlerweile fest etabliert, sagt Petra Kober, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. So wundert es nicht, dass Reiter über die Ortsgrenzen hinaus angereist waren, um beim Reitsport-Spektakel dabei zu sein. Die Altersstufen sind durchmischt: Neben Dressur- und Springprüfungen in den Klassen E (wie Einfach) bis M (wie Mittelschwer), werden auch Jugendprüfungen abgenommen. Immer wieder werden hervorragende Wertungen vergeben.
„Bei der mittelschweren Leistungsklasse fängt bereits das Nationale an“, bemerkt Przywara mit Blick auf die neun Hürden der Springer stolz. Links und rechts des Platzes haben sich ganze Zuschauerreihen versammelt, die den disziplinierten Doppelgespannen zujubeln. Inmitten des Getümmels Reiterin Linda Blaschick: „Ich habe mit fünf Jahren angefangen und besuche seit etwa zehn Jahren Turniere. Für mich ist das ein Hobby — umso interessanter ist es, wenn man sich an der Konkurrenz messen lässt.“ So holt die 23-Jährige mit Pferd Duke eine Wertung von 6,3 im Bereich Dressur. Auch die Springprüfung wurde ohne Fehler absolviert: „Ich bin gespannt, wie es weitergeht“, lachte sie, „denn die Konkurrenz ist groß.“